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Reizplasmoschise bei Spirogyra

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Nägelis und anderer Forscher Beobachtungen, nach welchenSpirogyra-Zellen unter dem Einfluß schädigender Eingriffe verschiedener Art Plasmoschise erfahren, werden bestätigt: die Schraubenbänder verkürzen sich, der Radius des von ihnen umhüllten Zylinders verkleinert sich an allen Teilen der Zelle oder vorzugsweise in ihrer Mitte.

  2. 2.

    VerschiedeneSpirogyra-Arten sind ungleich empfindlich: eine aus dem FormenkreisSp. setiformis stammende Art war widerstandsfähiger als eine hochgradig empfindliche, derSp. nitida ähnliche Art aus den Salztümpeln in der Nähe von Bad Nauheim.

  3. 3.

    Wir bezeichnen diese Vorgänge der Kontraktion als Reizplasmoschise, um anzudeuten, daß sie mit osmotischen Wirkungen ebenso wenig zu tun haben, wie die Erscheinungen der Reizplasmolyse.

  4. 4.

    Reizplasmoschise tritt ein nach Übertragung der Algen in Leitungs-und destilliertes Wasser, nicht minder aber nach Behandlung mit oligodynamisch unwirksamem doppeltdestillierten Wasser und nach Ausschaltung anderer oligodynamischer Metallwirkungen.

  5. 5.

    Dieselben Reaktionen lassen sich auch auf anderem Wege erzielen; am wirksamsten erwiesen sich Bestrahlung mit derBachschen Höhensonne und mechanische Erschütterungen durch Klopfreiz.

  6. 6.

    Widerstandsfähige Spirogyren, welche auf die genannten Faktoren nicht reagieren (Sp. setiformis), können durch 2 1/2stündigen Luftabschluß für die erwähnten Eingriffe empfindlich gemacht werden.

  7. 7.

    Die plasmoschitischen Kontraktionen sind reversibel: die in destilliertem Wasser liegenden Spirogyren, die vorher 3 Tage ohne Sauerstoffzufuhr geblieben waren, sah ich nach 24 Stunden in demselben Medium wieder in ihren normalen Zellenzustand zurückgekehrt, allerdings nureinmal; in sehr zahlreichen anderen Versuchen trat keine Restitution der Plastidenkonfiguration ein.

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Schönleber, K. Reizplasmoschise bei Spirogyra. Planta 24, 387–401 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01910984

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