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Kutikuläre Transpiration und Trockenresistenz isolierter Blätter und Sprosse

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Abgeschnittene Blätter (Triebe) am Standort gewachsener Individuen von Arten verschiedensten ökologischen Typs wurden wassergesättigt und dann in entsprechenden Zeitabschnitten gewogen und so der Verlauf ihrer Transpiration verfolgt. Es ergaben sich meist Kurven, die anfangs steil fallen und dann scharf in einen flach verlaufenden Ast umbiegen (Abb. 1).

  2. 2.

    Der flache Kurventeil, d. h. die kutikuläre Transpiration, sinkt (bei annähernd gleichbleibenden Außenverhältnissen) mit wachsendem Sättigungsdefizit des Blattes innerhalb gewisser Grenzen annähernd linear in von Art zu Art verschiedenen Grade (Abb. 5); am stärksten beim Derblaub der Immergrünen. In der Sonne bzw. bei hoher Evaporation ist die kutikuläre Wasserabgabe niedriger, als ihre Höhe im Schatten erwarten ließe, wenn sie der Evaporation proportional wäre.

  3. 3.

    Auf das Sättigungsgewicht bezogen, transpirienren manche Schatten-und Sumpfkräuter kutikulär außerordentlich stark, während Sukkulente und Immergrüne unter denselben äußeren und inneren Verhältnissen sehr wenig Wasser verausgaben (Abb. 8). Anfang und Ende der Übersichtsreihe der untersuchten einheimischen Arten verhalten sich wie 1 (Pinus silvestris) zu 85 (Impatiens noli tangere). Da die Oberflächenentwicklung im großen ganzen der gewichtsbezogenen Transpiration parallel geht, verwischen sich die Gruppenunterschiede zum Teil und die Endpunkte der Reihe werden einander genähert, wenn man die Wasserabgabe auf die Fläche bezieht (Tabelle 2) oder die relative Transpiration berechnet (Tabelle 3).

  4. 4.

    Um annähernd zu ermitteln, welche Wassermengen Blätter (Triebe) nach hydroaktivem Spaltenschluß durch Transpiration noch verlieren können, ohne Schaden zu nehmen, wurde untersucht, wieweit sie das Austrocknen vertragen (subletales Defizit, Abb. 10, subletaler Wassergehalt, Tabelle 4). Nach diesen Wasservorräten unterscheiden sich die Arten sehr viel weniger als nach der Höhe der kutikulären Transpiration, so daß im ganzen diese in erster Linie darüber entscheidet, wie lange die Organe ohne Nachschub auszuhalten vermögen.

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Pisek, A., Berger, E. Kutikuläre Transpiration und Trockenresistenz isolierter Blätter und Sprosse. Planta 28, 124–155 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01909241

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