Beiträge zur Kenntnis des Säurestoffwechsels sukkulenter Crassulaceen

Zusammenfassung

Die Fraktion der nichtflüchtigen Säuren der CrassulaceeBryophyllum calycinum stellt ein Gemisch von Zitronen-, Äpfel- und Milchsäure und einer bedeutenden Menge einer oder mehrerer unbekannter Säuren dar. Sowohl die Äpfel- und Zitronensäure als auch die Gesamtheit der unbekannten Säuren zeigen die für Crassulaceen besonders charakteristischen diurnalen Gehaltsschwankungen. Die bei niederer Temperatur durchgeführte Ansäuerung läßt erkennen, daß der Vorgang der Säurebildung und- anhäufung mindestens drei verschiedene Stadien durchläuft, für die das Verhältnis von Extra-O₂-Aufnahme/Gesamtsäurezunahme kennzeichnend sein kann. Der Vergleich des analytisch bestimmten Äpfelsäuregehaltes und des auf Grund polarimetrischer Messungen (in Gegenwart von Uranylazetat) errechneten Gehaltes an l- (bzw. d-)Äpfelsäure zeigt, daß unter gewissen Umständen neben der optisch aktiven Äpfelsäure mit der Anwesenheit von anderen optisch aktiven Stoffen zu rechnen ist, deren optisches Verhalten auch durch Uranylsalze beeinflußt wird.