Der Einfluss verschiedenfarbigen Anzuchtlichtes auf die CO₂-Assimilation und den Farbstoffgehalt von Helodea canadensis

Zusammenfassung

• 1. Pflanzen vonHelodea canadensis wurden in rotem, blauem und weißem energiegleichen Licht angezogen. Als Lichtquelle diente im allgemeinen natürliches Tageslicht, in einigen Versuchsreihen wurde auch künstliches Licht verwendet.

• 2. Mit Hilfe der Blasenzählmethode wurden die Lichtintensitäten, für jede vorbehandelte Pflanze gesondert, bestimmt, die für sie in rotem, blauem und weißem Licht gleiche Assimilation ergaben.

• 3. Die für gleiche Assimilation benötigte Lichtintensität betrug, wenn die Intensität des blauen Lichtes gleich 100 gesetzt wurde, im Mittel für das Rotmaterial im weißen Licht 74,5%, im roten Licht 47,3%. Entsprechend für Blaumaterial 83,9 und 57,8%.

• 4. Für Blaumaterial war im weißen und roten Licht also eine um 10% höhere Lichtintensität als für das Rotmaterial für gleiche Assimilation erforderlich; Rotmaterial benötigte dagegen im blauen Licht eine größere Energie.

• 5. Mit Hilfe von Assimilationsmessungen an Kontrollmaterial, das in verschiedener Lichtintensität (Lichtquantenzahl), aber gleicher Lichtqualität angezogen wurde, konnte gezeigt werden, daß die durch die Anzucht in verschiedenfarbigem Licht hervorgerufenen Unterschiede der Assimilation lediglich von der verschiedenenWellenlänge (Frequenz) und nicht von der verschiedenen Lichtquantenzahl des Anzuchtlichtes herrührten.

• 6. Mit Hilfe der chromatographischen Adsorptionsmethode wurde der Farbstoffgehalt des Anzuchtmaterials festgestellt. Durch die Anzucht trat eine chromatische Adaptation ein in dem Sinn, daß bei dem Rotmaterial eine Erhöhung der Chlorophylle und eine Verminderung der Carotinoide gegenüber Kontrollmaterial, das in weißem Licht gezogen war, stattfand. Blaumaterial verhielt sich umgekehrt.

• 7. Die Änderung der Assimilationsintensität wurde mit der chromatischen Adaptation in Beziehung gesetzt, und ihre ursächliche Verknüpfung als sehr wahrscheinlich nachgewiesen.