Zusammenfassung
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1.
Verdünnt man Serum im Verhältnis 1∶100 mit Aqua dest., so tritt normalerweise keine oder eine nur sehr geringe Trübung auf. Bei bestimmten pathologischen Seren tritt eine mehr oder weniger starke Trübung (Ausfällung von Eiweiß) auf.
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2.
Diese Trübung erscheint bei allen Seren, die eine Takata-positive Reaktion zeigen, bei denen also eine Vermehrung der Euglobulinfraktion vorliegt.
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3.
Die Intensität der Trübung ist abhängig vom Euglobulingehalt des vorliegenden Serums. Vermutlich liegt eine Vergröberung der Dispersität vor, das würde heißen, daß es bei Takata-positiven Seren auch zum Auftreten von Eiweißkörpern kommt, die ein größeres Molekulargewicht besitzen, als es normalerweise gefunden wird. Diese grobdisperse Euglobulinfraktion wird zur Zeit näher untersucht.
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4.
Auch ohne Zusatz von Chemikalien (Quecksilbersalze) ist es möglich, sog. Takata-positive Seren durch die beim Verdünnen von Serum mit destilliertem Wasser auftretende Trübung zu erkennen.
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5.
Die angegebene Trübwertbeurteilung eignet sich in der vorliegenden Form nicht für einen Ersatz der Takata-Reaktion, sie scheint uns nur wertvoll zu sein zur Beurteilung der Ursachen einer positiven Takata-Reaktion.
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6.
Ein geeignetes, noch zu entwickelndes Verfahren der quantitativen Erfassung der grobdispersen Serumeiweißanteile wird uns vielleicht mehr sagen, als die Beurteilung eines Serums nach der doch sehr schematischen Einteilung Takata-positiv oder -negativ.
Literatur
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Plötner, K. Über die Klinische Bedeutung der Beim Verdünnen von Serum Ausfallenden Eiweisskörper. Klin Wochenschr 20, 766–768 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01891926
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01891926