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Die Bedeutung der Flockungsreaktionen für die Diagnose der Neurolues

Vergleichende Untersuchungen mit der WaR. und einigen neueren Flockungsreaktionen im Blut und im Liquor

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die KR. und die MBR. sind im Endergebnisis als gleichwertige Reaktionen anzusehen. Die Klärungsprobe bleibt dagegen — wenigstens an unserem Material — wohl etwas zurück, ist aber der WaR. gleichfalls erheblich überlegen. Es ist unbedingt zu empfehlen, mehrere Flockungs-reaktionen nebeneinander auszuführen, weil man nur so in der Lage ist, durch gegenseitige Kontrollen etwaige unspezifische Ergebnisse, technische Fehler usw. ausschließen zu können. Läßt sich aus äußeren Gründen diese Forderung nicht erfüllen, so dürfte es sich als zweckmäßig erweisen, wenigstens die KR. anzusetzen, die vor den übrigen Reaktionen den Vorzug hat, größte Schärfe mit einer verhältnismäßig einfachen Technik zu vereinigen und die überdies, dank ihrer sofortigen Ablesbarkeit, die Möglichkeit gibt, die Diagnose in kürzester Zeit zu stellen; gerade das letztgenannte Moment ist von einer nicht zu unterschätzenden praktischen Wichtigkeit. An einem Material von mehr als 10000 Seren und 6000 Liquoren hat sich uns die KR. so bewährt, daß wir auf ihre Ausführung nicht mehr verzichten möchten. Die MBR. II ist ebenso scharf wie die KR., in der Ausführung aber doch wesentlich umständlicher; Voraussetzung für ihr Gelingen ist, mehr als bei anderen Reaktionen, peinlichste Innehaltung der technischen Vorschriften. Die MK1.R. ist einfach und zuverlässig, hat aber gegenüber der KR. wieder den Nachteil, daß das Ergebnis erst am nächsten Tage abgelesen werden kann.

Die Bedeutung der Flockungsreaktionen für die diagnostische Erfassung möglichst aller Fälle von Syphilis tritt gerade bei solchen Krankheitsbildern luischen Ursprungs zutage, bei denen, wie z. B. bei Lues cerebrospinalis und der Tabes, die WaR., zumal in der Originaltechnik ausgeführt, häufig negativ ausfällt. Dazu kommt, daß man sich in internistischen oder allgemeinen Krankenabteilungen bei Verdacht auf ein organisches Nervenleiden eher zu der diagnostisch unerläßlichen Lumbaipunktion entschließen wird, wenn schon der Blutbefund auf eine früher durchgemachte Lues hinweist, daß somit Kranke mit beginnender oder symptomenarmer Neurolues der Behandlung eher zugeführt werden können, als es jetzt noch häufig der Fall ist. In Hinsicht auf die diagnostische Klärung kann also die Empfindlichkeit einer Syphilisreaktion, sofern nur die Spezifität gewahrt ist (was für die obengenannten Reaktionen durchaus zutrifft), nicht groß genug sein. Wie weit man allerdings berechtigt ist, den positiven Ausfall dieser besonders scharf eingestellten Proben zum Maßstab der Behandlungsbedürftigkeit bzw. des Behandlungserfolges zu machen, erscheint zum mindesten zweifelhaft; auf diese Frage kann aber hier nicht eingegangen werden.

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Literatur

  1. R.Müller, Bericht über die Kopenhagener Serumkonferenz 1928. Zbl. Hautkrkh.31 (1929).

  2. Report of the laboratory conference on the serodiagnosis of syphilis. Bericht über die 1930 zu Montevideo abgehaltene Konferenz, herausgegeben von der Hygienesektion des Völkerbundes, Genf 1931.

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Scheller, H. Die Bedeutung der Flockungsreaktionen für die Diagnose der Neurolues. Klin Wochenschr 12, 67–69 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01888462

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