Zusammenfassung
Bei der histologischen Untersuchung von Probeexcisionen aus zentralen Geschwülsten an den Enden der langen Röhrenknochen spricht der Befund eines spindelzelligen, mit reichlichen vielkernigen Riesenzellen untermengten Gewebes in der Regel, aber nicht ausnahmslos, für das Bestehen einer gutartigen Bildung im Sinne einer benignen Riesenzellengeschwulst (v. Albertini) bzw. eines reaktiven Granulationstumors. Es gibt vielmehr Riesenzellensarkome mit ausgesprochen bösartigem Verlauf, die zunächst in großen Anteilen das Bild einer gutartigen Riesenzellengeschwulst vortäuschen können (Fall 1 und 2 unserer Beobachtungen). Auch kann neben einer gutartigen Riesenzellengeschwulst, teilweise in sie hineinwachsend, ein polymorphzelliges Sarkom entwickelt sein (Fall 3). Das Resultat der histologischen Untersuchung ist besonders bei Knochentumoren weitgehend von der Art und der Auswahl des entnommenen Materials abhängig. Gerade auf diesem Gebiete ist die Zusammenarbeit des Klinikers, Röntgenologen und Pathologen zur Klarstellung der einzelnen Fälle dringend geboten. Auch ist von diesem Zusammenwirken eine Förderung unserer histologischen Diagnostik zu erhoffen.
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Hotz, H.W. Über das Riesenzellensarkom der langen Röhrenknochen. Virchows Arch. path Anat. 293, 493–508 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01888436
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