Die parenchymatöse Degeneration

Zusammenfassung

Die parenchymatöse Degeneration ist nicht durch Vermehrung von Eiweißkörpern im Zellinnern gekennzeichnet, da Stickstoffbestimmungen deutlich zeigten, daß diese Werte nicht vergrößert sind, es kommt sogar häufig zur Verringerung der Gesamteiweißmenge. Aus den Werten für K· und Na· wird ersichtlich, daß eine Reduktion von K-Ionen und Vermehrung von Na-Ionen in den Geweben eintritt, was übrigens auch bei fieberhaften Zuständen festgestellt wurde. (Parallel gehend ist Cl′-Vermehrung und PO‴₄-Verminderung.) Die Ninhydrinreaktion zeigt an, daß erhöhter Abbau der Zellproteine eintritt, was sich auch aus dem erhöhten Eiweißzerfall im Körper ableiten läßt, welcher allgemein bei fieberhaften und infektiösen Erkrankungen angenommen wird. Die erhöhte Quellung der Gewebskolloide und die gesteigerte osmotische Spannung führen gemeinsam mit den, durch andere Adsorptions-verhältnisse hervorgerufenen Änderungen der Oberflächenspannung einerseits zu erhöhter Wasseraufnahme in den Zellen und vergrößern so das Volumen und die relative Abnahme der Trockensubstanz, andererseits bewirken die Änderungen der Oberflächenspannung eine oberflächliche Verdichtung der Eiweißaggregate in den Randzonen der Zellen, wodurch die Trübung hervorgerufen wird.