Zusammenfassung
Vier Jahre hindurch haben wir durch Vergleich von 100 an Rachitis leidenden und 100 gesunden Kindern die bisherigen Fehlerquellen unserer Rachitisprophylaxis gesucht. Abgesehen von wenigen Ausnahmen haben wir sie in der antenatalen Periode gefunden. In 52% unserer Fälle wurden die erwähnten Calcifikationsstörungen durch verschiedene rachitogene Faktoren gemeinsam hervorgerufen. Die Verkoppelung von zwei oder drei Faktoren steigerte die Intensität der Knochendeformationen. Teils im Hinblick auf die Aufklärung des Pathomechanismus, teils aber im Interesse der gezielten Prävention und der Therapie, haben wir die einzelnen rachitogenen Faktoren isoliert untersucht. Aus den 100 registrierten Fällen haben wir daher diejenigen hervorgehoben, wo unserer Meinung nach nur je ein rachitogener Faktor — bei gleichzeitiger Ausschließung aller sonstigen Faktoren — den Calcifikationsstörungen vorangegangen ist.
Auf Grund der antenatalen und Säuglingsanamnese von 100 rachitiskranken Kindern ist der Rachitis nur der nachfolgende, alleinige rachitogene Faktor vorangegangen:
Wir haben für das Auftreten der Rachitis keine Ursache gefunden in 2% der Fälle.
Die systematischen blutchemischen und Röntgenuntersuchungen unserer auf diese Weise isolierten Gruppen wurden bereits in Angriff genommen. Es besteht die Hoffnung, daß durch die Ergebnisse dieser Untersuchungen sowie durch unsere gemeinsame präventivtherapeutische Arbeit von Gynäkologen und Kinderärzten die Rachitisfälle im Bezirk unserer Polyklinik auf das Minimum vermindert, wenn nicht vollständig verhütet werden.
Summary
Author collected 100 cases with rickets developed in children after the habitual rachitis prophylaxis.
After exclusion other rachitogenic factors in 21 cases the development of disorders in calcification should be attributed according to the author to prolongated salt restriction or salt-poor diet. In 15 cases the disorder was probably due to vomitus observed also during the second part of the pregnancy. In 10 cases with rickets the alteration could be only attributed to dark living quarters electrically illuminated working places during the pregnancy. In 52 cases however, the above factors brought about the alterations jointly accelerating their appearance and increasing their intensity.
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Kónya, K. Einfluß der Schwangerschaftstoxikosen, Diäten und dunkler Wohnungen bzw. Arbeitsplätze auf das Knochensystem der Säuglinge. Z. Kinder-Heilk. 95, 300–308 (1966). https://doi.org/10.1007/BF01886320
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