Zusammenfassung
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1.
Werden kohlensäurebeladene menschliche Blutkörperchen in den Lösungen von Cyanol, Lichtgrün FS, Setopalin und Ponceau 2 R suspendiert, so nehmen sie nach den kolorimetrischen Ergebnissen die Farbstoffe nicht merklich in sich auf, auch wenn die Versuchsdauer und die Versuchstemperatur variiert werden.
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2.
Die Durchlässigkeit der menschlichen roten Blutkörperchen für Brom-Ionen wird durch Digifolin und Strophanthin gehemmt. Ob Calcium und Digitaliskörper hierbei gleichsinnig wirken, wie esZondek für das Herz annimmt, oder ob die Digitaliskörper eine Sensibilisierung für das Calcium bewirken, wie esLöwi und seine Schule für das Herz behaupten, läßt sich nicht entscheiden. In Zusammenhang hiermit werden die VersucheLöwis über die Wirkung der Digitaliskörper auf das Herz als katalytischer Vorgang aufgefaßt, derart, daß das Calcium auch in seinen kleinsten Spuren katalytisch wirkt.
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3.
Die Hämolyse durch Hypotonie wird durch Digifolin und Strophanthin gehemmt. Die Wirkung des Digifolins ist hierbei deutlicher als die des Strophanthins.
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4.
Die verringerte Resistenz, die mit 0,95 proz. NaCl-Lösung ausgewaschene Blutkörperchen gegen hypotonische Kochsalzlösungen im Gegensatz zu nicht ausgewaschenen Blutkörperchen haben, kann durch Zusatz von Digifolin oder Strophanthin zur Waschflüssigkeit erheblich erhöht werden.
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Wiechmann, E. Weitere Untersuchungen über die Durchlässigkeit der menschlichen roten Blutkörperchen. Pflügers Arch. 194, 435–447 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01884162
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01884162