Über Wesen und Bedeutung der Milz- und Lebersiderose bei ernährungsgestörten Säuglingen mit experimentellem Beitrag

Zusammenfassung

Die Siderose von Leber und Milz beim ernährungsgestörten Säugling ist hämoglobinogenen Ursprunges und wesentlich durch die Grundkrankheit bedingt. Mit zunehmender Krankheitsdauer läßt sich nämlich in Leber und Milz eine zum Teil erhebliche Phagocytose von Erythrocyten und Hämoglobin und ein intraeellulärer Abbau dieser Stoffe feststellen. Als Ursache dieses als regelwidrig zu bezeichnenden Blutabbaues werden qualitative Veränderungen des Dystrophikerblutes vermutet. Mit Hilfe eines früher zur Differenzierung von Blut verwendeten Verfahrens wurde versucht, auf morphologischem Wege etwaige Unterschiede zwischen Blut von gesunden und dystrophischen Kindern zu erfassen. Die fortlaufende und vergleichende Untersuchung von subcutan der Maus injiziertem Blut ergibt tatsächlich morphologisch faßbare Unterschiede derart, daß das Blut von Dystrophikern gemessen an der Art der Reaktion einen intensiveren Reiz auslöst und schneller abgebaut wird als dasjenige von gesunden Kindern. Die sich aus dem Versuch ergebenden Unterschiede können durch die Erythrocyten selbst ausgelöst sein, über ihr Wesen lassen sich bis jetzt aber nur Vermutungen äußern.