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Untersuchungen mit nichtwässerigen Flüssigkeiten

V. Feingewebliche Veränderungen, die bei Fixierung und Einbettung durch verschiedene nichtwässerige Flüssigkeiten verursacht werden

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Nichtwässerige Flüssigkeiten mit stärkerem Dipolmoment und höherer Dielektrizitätskonstante (wieÄthyl- und besonders Methylalkohol) haben einen größeren Lösungseffekt auf Eiweißstoffe. Sie lassen auch lufttrockene Eiweißausstriche auf Glasscheibe weniger zusammenziehen.

  2. 2.

    Die Erythrocyten im Blutausstrich lassen sich in Methylalkohol ausgezeichnet fixieren. Die Erythrocyten im Gewebestück vermindern ihren Durchmesser nach Fixierung in Formalin und Einbettung nach derMethylalkohol-Celloidinmethode um etwa 9%. Nach anderen Einbettungsverfahren verkleinern sie sich noch mehr.

  3. 3.

    InMethylalkohol werden die Granula der lufttrockenen Spezialleukocyten des Kaninchens (β-Granula), lipoidhaltige Eiweißkörper, fein zerstäubt. Die Granula werden inÄthylalkohol zum Teil weggelöst, inFlüssigkeiten mit noch kleinerem Dipolmoment und niedrigerer DEK aber miteinander verschmolzen. Dermit Eosin 0,2–0,4%ig versetzte Methylalkohol konserviert die Granula in ausgezeichneter Weise. Die Spezialgranula des Menschen (ɛ-Granula) lassen sich auch damit gut fixieren.

  4. 4.

    Das sog. Neurokeratingerüst läßt sich je nach der Art der Methode in wechselnder Weise darstellen. Das Gerüst tritt am zierlichsten auf, wenn man ein Nervenstückchen in demmit Eosin versetzten Methylalkohol beläßt. Man erkennt dabei im Gerüstwerk denLantermannschen Einkerbungen entsprechende Spalten. Bei der Behandlung mit reinem Methylalkohol erscheint das Gerüstwerk gröber, aber feiner als bei Äthylalkohol, Aceton und Dioxan. Der Propylalkohol zieht den lipoiden Bestandteil des Nervenmarkes mitsamt der Neurokeratinsubstanz aus.

  5. 5.

    DerMethylalkohol läßt die Leberzellen am geringsten schrumpfen, aber stark vakuolisieren. DerÄthylalkohol wirkt auf die Zellsubstanzen stärker koagulierend und liefert ein schöneres Fixationsbild.

  6. 6.

    Die Paraffineinbettung des Leber- und Nierengewebestückchens nach derDekalin-Methylbenzoatmethode hat eine geringere Verdichtung der Gewebselemente zur Folge gegenüber derjenigen nach der Chloroform-, Benzol-, Methylbenzoat-Benzo- loder Xylolmethode.

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Seki, M. Untersuchungen mit nichtwässerigen Flüssigkeiten. Z.Zellforsch 27, 282–300 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01880087

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