Zusammenfassung
Es gelingt Hunde in langen Zeiträumen an hohe, sonst letale Dosen von As2O3 zu gewöhnen.
Mit der Gewöhnung wird die mit dem Urin ausgeschiedene As-Menge kleiner. Diese Abnahme ist in erster Linie prozentual sehr deutlich und kann bis auf 0,3% der eingeführten Menge sinken. Sie ist aber auch absolut zu erreichen, so daß ein Hund bei 20 mg Zufuhr mehr As im Urin ausscheiden kann als bei 800 mg täglicher Zufuhr. Die prozentuale und absolute Verminderung des As-Ausscheidung im Urin ist bedingt durch eine Verminderung der Resorption im Darm; diese wird oft erst manifest, wenn ein Tier einige Zeit auf derselben Dosis belassen wird, während umgekehrt jede Steigerung von einer vorübergehenden Mehrausscheidung, wohl infolge von Darmreizung, gefolgt ist.
Der resorbierte As wird ausschließlich durch die Nieren ausgeschieden, eine wesentliche Retention findet nicht statt.
Eine einmal erworbene Immunität kann, auch wenn sie nicht mehr geübt wird, lange Zeit bestehen bleiben. Bei erneuter Fütterung macht sie sich durch höhere Toleranz des Tieres bemerkbar.
Die Erklärung für die Angewöhnung ist also in den Verhältnissen des Darmes zu suchen. Dementsprechend gehen die an As gewöhnten Tiere nach subkutaner As-Injektion bei ungefähr den gleichen Dosen zugrunde wie normal Tiere.
Literatur
Arch. f. exper. Path. u. Pharm. Bd. 54, S. 196.
Ebenda Arch. f. exper. Path. u. Pharm. Bd. 79, S. 419.
Joachimoglu erwähnt (a. a. O.), daß er braune Massen erhielt, die er mit Wasser auslaugte. Es erscheint mir nicht ausgeschlossen, daß dabei As von organischen Massen mechanisch zurückgehalten wurde.
Hausmann, Pflügers Archiv Bd. 113, S. 327.
Pflügers Archiv Bd. 178, S. 69.
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Kübler, F. Über die Angewöhnung an Arsenik. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 98, 185–197 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01876765
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