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Untersuchungen über die Einwirkung des Coffeins auf die quergestreifte Muskulatur

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Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1)

    Die Anwendung der Perfusionsmethode hat gezeigt, daß das Xanthin und Theobromin, bis auf 1∶50 000 verdünnt histologische Veränderungen in der quergestreiften Muskelzelle, des Frosches hervorrufen. Solche Veränderungen werden auch vom Theophyllin und Coffein, bis auf 1∶30 000 verdünnt, hervorgerufen. Mit sich steigernden Konzentrationen nehmen die histologischen Veränderungen an Intensität zu, um zuletzt in Destruktion überzugehen; diese fängt beim Theobromin mit stärkeren Konzentrationen als 1∶3000 an, beim Coffein mit Konzentrationen von mehr als 1∶2000. Die histologischen Veränderungen sind, von der Destruktion abgesehen, reversibel. Die destruierten Muskelfasern werden regenerieren, wofern die Muskelkerne intakt sind; ist dies nicht der Fall, werden die Fasern resorbiert. Der destruierte Muskel ist hart; sonst aber rufen diese Stoffe keine Muskelsteifheit hervor. Die hervorgebrachten histologischen Veränderungen sind den angeführten Stoffen nicht eigen, sondern lassen sich auch durch andere, wie z. B. das Chloroform, hervorrufen.

  2. 2.

    Dieselben Zellenveränderungen, die bei Fröschen nachgewiesen worden sind, werden auch bei den übrigen Wirbeltieren gefunden. Bei Vögeln sind aber große Gaben erforderlich, und bei Säugetieren treten sie überhaupt nur ein, wenn eine Coffeinkonzentration von 2% verwendet wird. Bei den übrigen Tierklassen scheinen diese Stoffe ohne irgendeinen Einfluß auf die kontraktile Substanz zu sein.

  3. 3.

    Es besteht kein Unterschied zwischen der Einwirkung des Coffeins auf die Muskulatur der R. esculenta und R. temporaria; dahingegen findet sich ein gewisser Unterschied zwischen der Empfänglichkeit des Nervensystems dieser beiden Tierarten, indem das Coffein bei der R. esculenta leichter Tetanus hervorruft als bei der R. temporaria, bei welcher vorzugsweise eine tonische Kontraktur der Muskeln entsteht.

  4. 4.

    Das Coffein erhöht die Kontraktionsfähigkeit des Muskels, wodurch sich wieder die Höhe der Muskelkurve steigert; im übrigen bewirkt aber das Coffein erst bei einer Konzentration von 1∶4000 eine Veränderung der Form der Muskelkurve. Die entsprechende Grenze liegt, was das Theobromin anbelangt, bei 1∶6000.

Es wurde nach Verabreichungen von Coffein und Theobromin keine Zunahme der Arbeitsleistung des gestützten Muskels gefunden. Dagegen wurde die Arbeitsleistung des nicht unterstützten Muskels erhöht.

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Secher, K.J.A. Untersuchungen über die Einwirkung des Coffeins auf die quergestreifte Muskulatur. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 77, 83–121 (1914). https://doi.org/10.1007/BF01875082

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