Zusammenfassung
Die pharmakologische Wirkung der Monobromessigsäure wurde an Mäusen und Kaninchen geprüft und dabei festgestellt, daß eine tödliche Vergiftung bereits zustande kommt, wenn die Stoffwechselwirkung an der Muskulatur noch nicht nachweisbar ist, wohl aber an der Leber. Bei nicht tödlichen Vergiftungen kommt es zu Hyperglykämie, während die Milchsäure im Blute normal oder übernormal ist. Der Blutdruck des narkotisierten Kaninchens sinkt bei allmählicher Zufuhr großer Dosen. Das Froschherz kommt zum diastolischen Stillstand. Uterusbewegung und Darmperistaltik werden lebhaft erregt; am überlebenden Darm, der mit Monobromessigsäure vergiftet ist, wirken Histamin und Azetylcholin normalerweise erregend und auf Atropin tritt regelmäßig bei allen Dosen eine Erregung der Darmtätigkeit auf.
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Neuss, F. Zur Pharmakologie der Monobromessigsäure. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 160, 551–559 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01873241
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