Zusammenfassung
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1.
An Hunden in Morphin-Urethan-Narkose, die in einem kalten Wasserbad in einer Zeit von 3–7 Stunden auf Kerntemperaturen unter 30° abgekühlt wurden, wurden Untersuchungen über die therapeutische Wirksamkeit von Analeptica (Cardiazol, Coramin, Lobelin, vereinzelt Strychnin) vorgenommen.
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2.
In der Phase der abklingenden Erregung und in der Lähmungsphase der Unterkühlung gelang es mit keinem der genannten Mittel, einen therapeutischen Erfolg zu erzielen.
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3.
Nach Coramin und Lobelin traten bei Dosierungen, die das warme Tier gut vertrug, toxische Wirkungen in Erscheinung, die sich als starke Herzverlangsamung, Arrhythmien und Absinken des arteriellen Druckes kund taten.
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4.
Elektrocardiographische Untersuchungen zeigten, daß diese am kalten Tier auftretenden toxischen Wirkungen von Coramin und Lobelin auf einer gesteigerten Vaguswirkung beruhen, gegen die das kalte Herz besonders empfindlich ist. Diese erhöhte Empfindlichkeit des kalten Herzens gegenüber Vagusreizen findet in einer Störung des Überträgermechanismus ihre Erklärung.
Literatur
Grosse-Brockhoff u. Schoedel: Naunyn-Schmiedebergs Arch., siehe vorstehende Mitteilung.
Jarisch: Persönliche Mitteilung.
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Grosse-Brockhoff, F., Schoedel, W. Zur Wirkung der Analeptica auf unterkühlte Tiere. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 201, 443–456 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01873159
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