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Zur Toxikologie der Malariamittel Plasmochin, Atebrin, Certuna und Chinin

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Mit den Malariamitteln Plasmochin, Certuna, Atebrin und Chinin wurden an weißen Leghornhähnen einmalige und chronische Fütterungsversuche durchgeführt. Plasmochin und Certuna erzeugen in toxischen Gaben ein symptomenreiches Bild von zentralnervösen Erregungs- und Lähmungserscheinungen, wie klonisch-tonische Krämpfe, Somnolenz usw., bei Certuna auch Zeichen stärkster labyrinthärer Reizung. Auffallend sind bei beiden Mitteln die Erscheinungen einer Unterlidlähmung und einer Pickstörung (Zukurz- bzw. Danebenpicken) im Bereiche der niederen toxischen Gaben. Die Unterlidlähmung wird auf eine Schädigung im Oculomotoriuskerngebiet zurückgeführt. Die einmalige tödliche Dosis beträgt bei beiden Mitteln 57 mg pro kg Tier, die chron. tödliche Dosis im 5-Tage-Modus 14 mg/kg Tier.

Die neurotoxischen Erscheinungen sind beim Atebrin weit geringer (Somnolenz). Die tödliche Einzeldosis liegt bei 714 mg/kg, die chron. Dosis bei 285 mg/kg. Bei allen drei Mitteln bestehen Zeichen starker Schleimhautreizung des Darmes. Das zentralnervöse Vergiftungsbild durch Chinin ist dem bei Säugetieren beschriebenen völlig gleich. Das interessante zentralnervöse Vergiftungsbild bei Plasmochin und Certuna an Hähnen muß hinsichtlich der Wirkungen dieser Stoffe am Säugetier bzw. Menschen mit aller Vorsicht vor falschen Analogieschlüssen gewertet werden.

Die Durchführung der Versuche erfolgte mit den Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Roche-Fonds), der an dieser Stelle für ihre Unterstützung bestens gedankt wird.

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Kohlschütter, E., Zipf, H.F. & Triller, G. Zur Toxikologie der Malariamittel Plasmochin, Atebrin, Certuna und Chinin. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 201, 402–416 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01873157

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