Zusammenfassung
Es konnte festgestellt werden, daß zahlreiche Narkotika sich gegenseitig aus ihren wässerigen Lösungen verdrängen. In starken Lösungen kann dabei, im Falle schwerlöslicher Narkotika, Ausscheidung im Tropfenform sichtbar erfolgen; in verdünnten Lösungen und bei leichter löslichen Produkten läßt sich die Verminderung der Wasserlöslichkeit durch Kapillarimeter oder Stalagmometer nachweisen. In organischen Lösungsmitteln dagegen findet man bei vielen Narkotikapaaren Löslichkeitserhöhung. Als Folge beider Erscheinungen ergibt sich eine Verschiebung der Teilungskoeffizienten zugunsten des organischen Lösungsmittels.
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Die Erhöhung des Teilungskoeffizienten des Morphins zwischen Chloroform und Wasser durch Alkohol ist schon praktisch in der toxikologischen Analyse im Gebrauch. Kippenberger, schüttelt die Morphinbase aus karbonatoder bikarbonathaltiger Flüssigkeit mit 10 Volumprozent alkohol enthaltendem Chloroform aus. (Vgl. C. Kippenberger, Grundlagen für den Nachweis von Giftstoffen. Berlin 1897, S. 125).
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Fühner, H. Untersuchungen über den Synergismus von Giften. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 75, 53–74 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01867820
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