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Über die Wirkung der die Körpertemperatur beeinflussenden Gifte auf Tiere ohne Wärmeregulation

I. Mitteilung: Natrium salicylicum, Antipyrin, Chinin, Morphin

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Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Bei Kaninchen, die nach Ausschaltung der zentralen Wärmeregulation in gleichmäßiger Temperatur gehalten werden, sind die auf toxische Einwirkungen stattfindenden Temperaturschwankungen ein direkter Ausdruck der Schwankungen der Wärmebildung, respektive des Energieumsatzes.

Natrium salicylicum ruft auch in kleineren Gaben regelmäßig eine erhebliche Steigerung der Wärmebildung hervor und zwar unabhängig von einer etwa auftretenden motorischen Erregung.

Antipyrin bringt bei gelähmten Tieren keine Veränderung des Energieumsatzes hervor, bei nicht gelähmten dagegen meistens eine geringe Steigerung, welche durch die motorische Unruhe der Tiere genügend erklärt wird.

Auf Chinin in mittleren Dosen findet in allen Versuchen eine Abnahme der Wärmebildung statt. Bei höheren Dosen wird diese Abnahme oft durch die Folgen der motorischen Erregung auf den Stoffumsatz verdeckt.

Morphin setzt schon in kleinsten Dosen die Wärmebildung herab. Da diese Wirkung bei gelähmten Tieren viel geringer ausfällt, ist sie wahrscheinlich eine Folge der Herabsetzung der Motilität.

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Literatur

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  14. Die Neigung zu Krampfanfällen bei hoher, und das Aufhören der Anfälle bei niedrigerer Temperatur ist also keine Besonderheit der Tiere ohne Schilddrüsenapparat, wie Boldyreff, Pflügers Archiv Bd. 154, 1913 glaubt, sondern wohl eine Tatsache von allgemeinerer Geltung. Den Kinderärzten ist bekannt, daß Frühgeburten, deren Wärmeregulation schlecht entwickelt ist, bei künstlicher Überhitzung leicht Krämpfe bekommen.

  15. Ich lege auf eine eingehende Prüfung des Wärmeregulationsvermögens besonders auch deshalb Gewicht, weil in allerletzter Zeit auch von einer weiteren Seite Tiere mit mehr oder weniger gestörter Wärmeregulation den Tieren mit fehlender Wärmeregulation gleichgestellt worden sind (Boldyreff in der oben angeführten Arbeit über Tiere mit exstirpiertem Schilddrüsenapparat). Wenn Störung und Aufhebung der Wärmeregulation nicht sorgfältig auseinandergehalten werden, besteht für die Zukunft die Gefahr einer großen Verwirrung, denn es ist wahrscheinlich, daß noch durch manche verschiedene Eingriffe am tierischen Organismus die Wärmeregulation mehr oder weniger gestört werden kann.

  16. a. a. O. Ich lege auf eine eingehende Prüfung des Wärmeregulationsvermögens besonders auch deshalb Gewicht, weil in allerletzter Zeit auch von einer weiteren Seite Tiere mit mehr oder weniger gestörter Wärmeregulation den Tieren mit fehlender Wärmeregulation gleichgestellt worden sind (Boldyreffin der oben angeführten Arbeit über Tiere mit exstirpiertem Schilddrüsenapparat). Wenn Störung und Aufhebung der Wärmeregulation nicht sorgfältig auseinandergehalten werden, besteht für die Zukunft die Gefahr einer großen Verwirrung, denn es ist wahrscheinlich, daß noch durch manche verschiedene Eingriffe am tierischen Organismus die Wärmeregulation mehr oder weniger gestört werden kann.

  17. Die meisten auch der am Gehirn operierten Tiere machten sehr wenige, oft halbe Tage lang gar keine Bewegungen. Dadurch waren sie zu Untersuchungen der Wärmebildung u. dgl. viel brauchbarer als normale Tiere. Einzelne Kaninchen zeigten infolge von Reizerscheinungen im Gehirn allerlei Bewegungen, z. B. Reitbahnbewegungen, rhythmische Bewegungen der Extremitäten u. dgl. Selbstverständlich blieben solche Tiere, wie auch solche, welche schon bei normaler Körpertemperatur epileptische Anfälle zeigten — bei hohen Temperaturen von 40–41° kamen solche fast regelmäßig vor — von unseren Vergiftungsversuchen abgesehen.

  18. a. a. O. Die meisten auch der am Gehirn operierten Tiere machten sehr wenige, oft halbe Tage lang gar keine Bewegungen. Dadurch waren sie zu Untersuchungen der Wärmebildung u. dgl. viel brauchbarer als normale Tiere. Einzelne Kaninchen zeigten infolge von Reizerscheinungen im Gehirn allerlei Bewegungen, z. B. Reitbahnbewegungen, rhythmische Bewegungen der Extremitäten u. dgl. Selbstverständlich blieben solche Tiere, wie auch solche, welche schon bei normaler Körpertemperatur epileptische Anfälle zeigten — bei hohen Temperaturen von 40–41° kamen solche fast regelmäßig vor — von unseren Vergiftungsversuchen abgesehen.

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  26. Meine Angaben über die Dosen beziehen sich, wenn nichts anderes bemerkt ist, immer auf das Kilo Körpergewicht.

  27. a. a. O. Meine Angaben über die Dosen beziehen sich, wenn nichts anderes bemerkt ist, immer auf das Kilo Körpergewicht.

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  35. Die Zahl in der Klammer gibt die Dosis an.

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  40. v. Boeck und Bauer a. a. O. Über den Einfluß einiger Arzneimittel auf den Gasaustausch bei Tieren, Zeitschr. f. Biol. Bd. 10, 874.

  41. Stühlinger a. a. O.

  42. Gottlieb a. a. O., Die experimentelle Pharmakologie usw. Berlin-Wien 1910, S. 393. Arch. f. experiment. Pathol. und Pharmak. Bd. 28. Man vergleiche damit auch die Deutung, die Loewi in v. Noordens Handbuch der Pathol. des Stoffwechsels Bd. 2 den Gottliebschen Versuchen gibt.

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  46. v. Bock und Bauer a. a. O. Über den Einfluß einiger Arzneimittel auf den Gasaustausch bei Tieren. Zeitschr. f. Biol. Bd. 10, 874.

  47. Stühlinger a. a. O.

  48. Liepelt a. a. O.

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  52. Über die antipyretische Wirkung von Chinin und Alkohol. Virchows Arch. Bd. 51, 1870.

  53. a. a. O. Über die antipyretische Wirkung von Chinin und Alkohol. Virchows Arch. Bd. 51, 1870.

  54. a. a. O. Über die antipyretische Wirkung von Chinin und Alkohol. Virchows Arch. Bd. 51, 1870.

  55. a. a. O. Über die antipyretische Wirkung von Chinin und Alkohol. Virchows Arch. Bd. 51, 1870.

  56. Über den Einfluß einiger Schlafmittel auf die Erregbarkeit des Atemzentrums, nebst einigen Beobachtungen über die Intensität des Gaswechsels im Schlafe des Menschen. Berl. klin. Wochenschr. 1891, 434.

  57. a. a. O. Über den Einfluß einiger Schlafmittel auf die Erregbarkeit des Atemzentrums, nebst einigen Beobachtungen über die Intensität des Gaswechsels im Schlafe des Menschen. Berl. klin. Wochenschr. 1891, 434.

  58. Man vergleiche damit auch die Ausführungen von Loewi in v. Noordens Handbuch der Pathologie des Stoffwechsels, Bd. II.

  59. Gottieb, Arch. f. experiment. Pathol. und Pharmakol. Bd. 26, 1890 und H. Meyer und Gottlieb, Die experiment. Pharmakol., Berlin-Wien 1910; Schmiedeberg, Grundriß der Pharmakol. 7. Auflage, Leipzig 1913.

  60. Pantopon gab ich im Anfang meiner Untersuchungen nicht selten zwecks Bekämpfung der Durchtälle, die besonders als Folge der Abkühlung der Tiere, vielleicht auch infolge der unphysiologischen Ernährungsweise häufig auftraten. Später bemerkte ich, daß mit Tanninpräparaten in dieser Hinsicht mehr zu erreichen ist.

  61. Arch. f. experiment. Pathol. und Pharmokol. Bd. 26, 1890.

  62. a. a. O. Arch. f. experiment. Pathol. und Pharmokol. Bd. 26, 1890. S. 267.

  63. Über die Wirkung des Morphins und seiner Derivate auf die Atmung. Pflügers Arch. Bd. 78, 1899.

  64. a. a. O. Über die Wirkung des Morphins und seiner Derivate auf die Atmung. Pflügers Arch. Bd. 78, 1899.

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Isenschmid, R. Über die Wirkung der die Körpertemperatur beeinflussenden Gifte auf Tiere ohne Wärmeregulation. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 75, 10–32 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01867817

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