Zusammenfassung
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1.
Die Kastration bewirkt bei Kaninchen beiderlei Geschlechts offenbar eine Herabsetzung der Knochenmarksfunktion, die in einer leichten Herabsetzung des H\:amoglobinwertes und in einem Zur\:uckgehen der myeloischen Elemente des wei\sBen Blutbildes bei vermehrtem Auftreten unreifer Formen ihren Ausdruck findet. Gleichzeitig tritt ausgesprochene Lymphocytose auf, die zum Teil auf einer Reizung des lymphatischen Systems zu beruhen scheint. Die Gesamtzahl der Leukocyten bleibt im wesentlichen unver\:andert.
Dieser Befund ist in gewisser Hinsicht zu dem des an Chlorose erkrankten Menschen in Parallele zu setzen.
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2.
Die Splenektomie \:andert an dem durch Kastration modifizierten Blutbilde nichts. Gleichzeitige Entfernung von Milz und Keimdr\:usen ergibt das gleiche Resultat, wie die isolierte Entfernung der letzteren.
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3.
Der Ersatz von Blutverlusten erfordert bei kastrierten, sowie kastrierten + splenektomierten Tieren einen etwa 3mal so langen Zeitraum, wie beim Kontrolltier. Dabei restituiert sich die Erythrocytenzahl schneller als der H\:amoglobinwert. \3- Die beim kastrierten Tiere entstandene Lymphocytose bleibt nach der Blutentziehung unver\:andert bestehen.
Literatur
Bioch. Zeitschr. Bd. 82.
Zitiert bei Biedl, Lehrbuch.
Acta radiolog. Bd. 1, Nr. 3.
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Wien. klin. Wochenschr. 1907.
Inaugural-Dissert. Breslau 1922.
Kraus-Brugsch, Lehrbuch.
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v. Falkenhausen, M.F. Über die Wirkung der Kastration auf die Funktion des Knochenmarks. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 103, 127–134 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01867782
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