Experimentelle Untersuchungen über die Wirkungen der Lokalanästhetika Psikain und Tutokain

Zusammenfassung

• 1. In der Infiltrations- (Mensch) wie in der Oberflächenanästhesie (Kaninchencornea) ist die wirksame Konzentration des Psikains ungefähr ebenso groß wie die des Kokains, die des Tutokains dagegen viermal kleiner. Die Dosis letalis minima ist beim Tutokain viermal, beim Psikain doppelt so groß wie beim Kokain.

Psikain bedingt eine verhältnismäßig starke Reizung und Hyperämie des Gewebes, die beim Tutokain nicht beobachtet wurde.

• 2. Die Kombination der Präparate mit Adrenalin ergibt eine Verlängerung der Anästhesie, ohne daß die Konzentrationen verringert werden können.

• 3. Zusatz von Kaliumsulfat verursacht bei beiden Präparaten eine Verstärkung der Wirkung über das arithmetische Mittel hinaus in der Infiltrationsanästhesie.

• 4. Bei der Oberflächenanästhesie zeigt sich, daß ein geringer Phenolzusatz eine Potenzierung der anästhesierenden Fähigkeiten bedingt.

• 5. Bei der Aufbewahrung von Lösungen tritt schnell — nach 1–2 Tagen — Zersetzung der Substanzen ein, wodurch die Präparate unwirksam werden.

• 6. Im isolierten Froschherzen werden beide Präparate ähnlich schnell zerstört wie das Kokain.