Zusammenfassung
Durch die Veresterung des alkoholischen Hydroxyls der Alkaloide der Atropingruppe mit Schwefelsäure und die intramolekulare Salzbildung mit dem Stickstoff des Tropins bzw. Scopolins wird eine sehr weitgehende Abschwächung der Affinität zu den Endigungen des Vagus bewirkt (die Wirksamkeit nimmt bis auf 1/100–1/1000 ab). Die erregende Wirkung des Atropins und seiner Verwandten am Zentralnervensystem bleibt bei der Esterbildung erhalten, bei den meisten untersuchten Körpern und Tierarten ist die erregende Wirkung bei den Estern stärker als bei den zugehörigen Ausgangsalkaloiden. Die Toxizität ist nicht durchgehend in einem Sinne verändert. Einige der Substanzen sind zum Teil giftiger, andere etwas entgiftet.
Durch die Veresterung bekommen die einen Tropinkern besitzenden Verbindungen eine neue, vielleicht therapeutisch verwertbare Eigenschaft: sie erregen in sehr starkem Maße schon in kleinen Dosen das Atemzentrum. Der Scopolaminschwefelsäure fehlt diese Atemzentrumwirkung, und es ließ sich nicht mit Sicherheit entscheiden, ob das Scopolamin bei der Veresterung seine synergistische Wirkung bei der Mischnarkose verliert oder beibehält.
Literatur
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Bei meinen Versuchen war die erregende Wirkung am Atemzentrum bei Kaninchen, die Atropinsulfat intravenös erhielten, immer sehr gering, meist fehlte sie ganz. Versuche mit Hunden, an denen Vollmer, Archiv f. experim. Path. u. Pharmakol. 30. 1892, S. 385 besser wie an Kaninchen seine positiven Resultate erhielt, habe ich nicht ausgeführt.
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Mit 12 Kurven.
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Trendelenburg, P. Pharmakologische Prüfung der Schwefelsäureester des Atropins und Scopolamins. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 73, 118–138 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01867707
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