Zusammenfassung
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1.
Das Phenolreagens von Folin und Denis ist zu quantitativen Harnsäurebestimmungen im Schweiß nicht geeignet, da im menschlichen Schweiß eine Reihe anderer Substanzen enthalten sind, die gleichfalls mit dem genannten Reagens eine Blaufärbung ergeben, so konnten in mehreren Fällen flüchtige Phenole in geringen Mengen nachgewiesen werden.
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2.
Es gelingt im allgemeinen nicht, mit den üblichen Methoden Harnsäure aus dem Schweiß darzustellen.
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3.
Versuche mit der Methode von Morris sprechen dafür, daß doch geringe Mengen von Harnsäure im menschlichen Schweiß vorkommen, doch lassen sich über die vorhandene Menge keine bindenden Schlüsse ziehen.
Literatur
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Auch von Plagenmeyer und Marschall wird im Arch. of internal med. XIII, 1914 über das Vorkommen von Harnsäure im Schweiß berichtet, leider war mir jedoch die Arbeit nicht zugänglich.
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Nach den Untersuchungen von Folin und Denis handelt es sich um eine Reduktion durch Harnsäure, bzw. Phenole; die Reduktionsverbindung gibt nach Hinzufügen des Alkalis ein Blaues Salz.
Hoppe-Seyler-Thierfelder, Handbuch d. physiol. u. pathol. chem. Analyse 1924, S. 282; siehe ferner E. Abderhalden und D. Fuchs, Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem. 1913, Bd. 83, S. 468.
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Auch Haggenmacher, der mit dem Folin-Denisschen Phenolreagenus über quantitative Harnsänrebestimmungen in verschiedenen Körperflüssigkeiten berichtet, erhält viel zu hohe Werte. Er gibt z. B. an, im Blut 58,11 mg% Harnsäure (statt 3–5 mg%) und im Speichel 6,55 mg% (statt 0,6 mg% nach früheren Bestimmungen) gefunden zu haben.
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Siehe bei Hoppe-Seyler-Thierfelder, a. a. O. Haudb. d. physiol. u. pathol. chem. Analyse 1924, S. 709, 714 und 782.
L. Morris, Journ. of biol. Chem. 1922, Bd. 50, S. 55 (zit. nach Harpuder).
Herr Prof. Tannhauser, Heidelberg, hatte die Liebenwürdigkeit, mir auf meine diesbezügliche Anfrage mitzuteilen, daß gewisse Fettsäuren, sowie Milchsäure unter Umständen mit Zink gefällt werden und mit der Phosphorwolframsäure unter Blaufärbung reagieren. Ich möchte nicht verfehlen, ihm auch hier nochmals meinen ergebensten Dank für seinen Rat auszusprechen.
N. Melezer, Dermatol. Zeitschr. 1925, Bd. 81, H. 50.
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Voit, K. Untersuchungen über das Vorkommen von Harnsäure im menschlichen Schweiß. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 116, 321–333 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01865895
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