Zusammenfassung
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1.
Die Ursache der Lichtträgheit bzw. Lichtstarre der Pupille nach Kokain ist in einer elektiven Lähmung der motorischen Netzhautempfänger und ihrer Fortsätze zu suchen.
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2.
Unsere Versuche ergeben, daß die optischen und motorischen Regungen der Netzhaut den Erfolgsorganen getrennt zugeleitet werden und ergänzen die klinisch gewonnene Ansicht Abelsdorffs, daß die alte, von Hess bestrittene Annahme von Seh- und Pupillarfasern im Optikus zu Recht bestehe, pharmakologisch.
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3.
Die Kokainmydriasis ist zum Teil auf die durch das Gift bewirkte Verminderung des Lichttonus des Pupillensphinkters zurückzuführen.
Literatur
C. Hess, Zur Physiologie und Pathologie des Pupillenspieles. Arch. f. Augenheilk. 1908, Bd. 60, S. 327.
Heddaeus, Semiologie der Pupillenbewegung. Graefe-Saemisch, Handb. d. ges. Augenheilk. 1904, Bd. 4, 2. Aufl., S. 768.
Abelsdorff, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 1919, Bd. 62, S. 170.
Die Versuche sind bei diffusem Tageslicht (Nordseite) durchgeführt worden.
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Wendel, A., Amsler, C. Gibt es Pupillarfasern?. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 144, 71–75 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01865850
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01865850