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Über die Verstärkung der Magnesiumsalzwirkung und deren Anwendbarkeit zur enteralen Narkose

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Eine Verstärkung der Magnesiumsalzwirkung nach parenteraler Injektion in dem Sinne, daß durch sonst unwirksame Dosen eine volle Narkose erzeugt wird, ist (außer durch die bereits bekannte Kombination mit Äther, sowie mit Curare, oder durch vorhergehende oder gleichzeitige Injektion von Ca-fällenden Säuren oder deren Salzen, wie Natriumoxalat) zu erreichen durch Verminderung des Kalkbestandes des Organismus, was außer durch die erwähnte Natriumoxalatinjektion auch dadurch erzielt werden kann, daß erst eine unterwirksame Magnesiumsalzdosis und nach 24 Stunden die gleiche unterwirksame Magnesiumsalzdosis verabreicht wird, welche dann die volle Wirkung einer narkotisierenden Magnesiumsalzdosis ausübt: durch die erste unterwirksame Dosis von Magnesiumsalz erfolgt eine Kalkausschwemmung, so daß die nachfolgende Magnesiumdosis einen geringeren Ca-Antagonismus zu überwinden hat. 48 Studen nach der ersten bleibt auch die zweite Injektion wirkungslos, weil indessen der Ausgleich des Ca-Mg-Gleichgewichtes eingetreten ist.

Das Zustandekommen der Magnesiumnarkose ist nicht nur durch parenterale Injektion, sondern auch nach oraler sowie besonders nach rektaler Verabreichung zu erzielen, wenn das Magnesiumsalz mit genügender Schnelligkeit und in genügend großer Konzentration zur Resorption gebracht wird. Dies ist nach den Untersuchungsergebnissen von Langecker möglich durch Anwendung von Magnesiumchlorid an Stelle des Magnesiumsulfats, weil das Chlorid lipoidlöslich ist und schon vom Magen aus schneller resorbiert wird, so daß dieselbe Dosis Mg als Sulfat gegeben wirkungslos ist gegenüber der stark wirkenden gleichen Mg-Menge, die als Chlorid verabreicht wird; ferner durch Kombination des Magnesiumchlorids mit Galle, wodurch die Schnelligkeit der Resorption derart gesteigert werden kann, daß eine an sich unwirksame Magnesiumchloriddosis in wenigen Minuten zur vollen Wirkung gelangt.

Die hier gewonnenen Erfahrungen wurden an großen Haustieren (Schaf, Rind) praktisch erprobt und haben ergeben, daß bei den großen Haustieren verhältnismäßig kleinere Dosen pro Kilogramm Körpergewicht zur Erzielung der Magnesiumnarkose nötig sind, als bei kleineren Versuchs- und Haustieren. Weiter erwies sich ein Magnesiumchlorid-Galle-Gemisch bei rektaler Applikation als sehr brauchbar, um derart große Tiere in kurzer Zeit in Narkose zu versetzen.

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Lieben, S. Über die Verstärkung der Magnesiumsalzwirkung und deren Anwendbarkeit zur enteralen Narkose. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 144, 61–70 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01865849

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