Zusammenfassung
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1.
Es wurde die Wirkung von Natriumseifenlösungen verschiedener Fettsäuren in Ringer auf die überlebenden Gefäße des Frosches und des Kaninchenohres untersucht.
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2.
Es ergab sich eine intensive, rasch vorübergehende Kontraktion der Gefäße, die auch im atropinisierten Präparate zustande kam und deshalb als muskuläre Kontraktur aufgefaßt wurde.
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3.
Am Froschpräparate führte die Seifenbehandlung in einer Anzahl von Fällen zu starker Ödembildung.
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4.
Die Seifenkontraktur bleibt in Gegenwart von indifferenten Kolloiden und bei saurer Reaktion aus. Sie ist wahrscheinlich auf die Fettsäureanionen zu beziehen.
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5.
Es bestehen gewisse Analogien zwischen der Wirkung an den Blutgefäßen und an roten Blutkörperchen.
Literatur
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Hildebrand, Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 1920, Bd. 86, S. 225.
Unter 139 Injektionen kam nur 27 mal eine zweite Senkung zustande.
Das Beinvolumen wurde folgendermaßen aufgenommen. In einen Glaszylinder von etwa 2,5 cm Breite wurde ein Condomfingerling mit abgeschnittener Kuppe gesteckt und sein gerollter Besatz über den Rand des Zylinders gezogen. Dadurch wurde ein horizontaler Abschluß erreicht, der ohne einen scharfen Rand zu bilden in den Schlauch überging, der sich abschließend dem Froschoberschenkel anlegte. Die ausgesuchten Tiere durften bei Versuchsbeginn gerade nur so fest im Plethysmographen sitzen, daß die ganz mit Wasser gefüllte Apparatur dicht hielt. Vom unteren Ende des Zylinders führte ein Schlauch zu einer wagrecht in gleicher Höhe befestigten Pipette mit 1/10-Teilung. An der Bewegung der Wassersäule konnte dort jede Volumsänderung abgelesen werden. Die Apparatur ist vor Wärmeschwankungen zu schützen. Da bei starker Schwellung auch der zarte Gummischlauch schließlich drückte, wurden nur Kurven gewertet, bei denen durch die Wiedergabe der ersten Senkung die Empfindlichkeit der Apparatur erwiesen war.
Heymann, Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 1921, Bd. 90, S. 27.
Jarisch, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. 1921, Bd. 186, S. 299.
Bei den Versuchen mit den höheren gesättigten Fettsäuren ist arbeiten in mäßig warmen Lösungen geboten.
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Vgl. auch A. K. E. Schmidt, Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 1921, Bd. 89, S. 144.
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Jarisch, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. 1921, Bd. 194, S. 337.
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Mit 9 Kurven.
Ausgeführt mit Unterstützung der Rockefeller-Foundation.
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Ludwig, W. Über die Wirkung von Seifen auf Blutgefäße. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 126, 235–244 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01865560
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