Zusammenfassung
Strophanthin übt bei der Injektion in den Hirnventrikel des nichtnarkotisierten Tieres eine intensive Reizwirkung aus, die besonders durch eine starke Beeinflussung des Herznervensystems gekennzeichnet ist.
Die Wirkung am Herzen kann als spezifisch für Strophanthin angesprochen werden, sie unterscheidet sich deutlich von der Wirkung anderer Reizstoffe. Als Grenzdosis ermittelten wir 20 γ, doch zeigen sich starke individuelle Unterschiede zwischen den einzelnen Versuchstieren.
Das Vielfache dieser Dosis — wir gaben bis zu 1,5 mg — ließ bei intravenöser Injektion dagegen keinerlei Wirkung erkennen.
Bei einer Menge von 200 γ tritt der Tod der Versuchstiere ein. Die Wirkung des Strophanthins kann durch eine intravenöse Injektion von Barbitalen sofort und vollständig aufgehoben werden.
Die Vagotomie hob bei einem Tier die Wirkung auf, bei einem zweiten war sie stark abgeschwächt.
Damit scheint uns der Nachweis geführt, daß das Strophanthin eine spezifische Wirkung auf die zentralnervöse Steuerung der Herztätigkeit besitzt. Diese Beobachtung scheint uns auch für das Verständnis der therapeutischen Wirkung der Digitalis am herzkranken Menschen bedeutungsvoll zu sein.
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Korth, C., Marx, H. & Weinberg, S. Über die Wirkung des Strophanthins auf das Zentralnervensystem. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 185, 42–56 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01865303
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