Zusammenfassung
Durch thermoelektrische Messungen ergibt sich, daß eine intravenöse Injektion von 0,2 mg Suprarenin bei Kaninchen schon nach etwa 10 Sekunden ein Ansteigen der Temperatur im Vorderhirn und einige Sekunden später ein ebensolches im Bereich der Temperaturzentren verursacht. Das Maximum der Steigerung beträgt etwa 0,6°, es wird schon in 4 Minuten erreicht. Darauf beginnt die Kurve wieder zu fallen, so daß sie eine Bogenform erhält. Durch eine Wiederholung der Injektion kann dieselbe Erscheinung wieder hervorgerufen werden. Während des Anstieges sinkt jeweils die Hauttemperatur. Durch andauerndes Einfließenlassen der Lösung kann die Temperaturerhöhung auf dem Maximum erhalten werden.
Die intrazerebrale Injektion von 1/15 mg macht ebenfalls Steigerung, aber ohne nachherigen Abfall.
Die Entfernung des Vorderhirns hat einen abschwächenden Einfluß auf die Steigerung im Bereich der Temperaturzentren durch das Suprarenin.
Die vorausgehende Injektion von Ergotoxin hebt die temperatursteigernde Wirkung des Suprarenins im Gehirn nicht auf. Merkwürdigerweise verstärkt Ergotoxin auch bedeutend die fiebererzeugende Wirkung des ß-Tetrahydronaphtylamins.
Literatur
Döblin und Fleischmann, Zeitschr. f. kl. Med. Bd. 78, Hft. 3 und 4. Daselbst auch die Literatur über diesen Gegenstand.
Krehl, Verhandlg. d. Kongess. f. inn. Med. 1913.
Cloetta und Waser, Arch. f. exper. Path. u. Pharmakol. Bd. 73 und 75.
a. a. O. Cloetta und Waser, Arch. f. exper. Path. u. Pharmakol. Bd. 75.
In bezug auf die Technik dieser intrazerebralen Injektionen vergleiche unsere früheren Mitteilungen Arch. f. exper. Path. und Pharm. Bd. 75, S. 407 und 408.
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Cloetta, M., Waser, E. Über das Adrenalinfieber. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 79, 30–41 (1915). https://doi.org/10.1007/BF01864993
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01864993