Zusammenfassung
Diese Untersuchung führte zu den folgenden Resultaten:
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1.
Das vollständige Bild der Strychninvergiftung kommt zustande, ohne daβ zugleich die motorischen Vorderhornzellen vergiftet sind. Die Auffassung Dusser de Barennes konnte also nicht bestätigt werden.
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2.
Strychnin hat eine Elektivwirkung auf die koordinatorischen Schaltneuronen.
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3.
Wenn bei einer leichten Strychninvergiftung nach einem Reize der Strychnintetanus auftritt, stellt sich nach oft wiederholter Applizierung dieses Reizes der normale reflektorisch koordinierte Effekt ein. Nach einer Ruhepause tritt dann wieder der nicht koordinierte Strychnintetanus auf.
Nach einer starken Strychninvergiftung trat diese Ermüdungserscheinung niemals zutage.
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4.
Nach einer leichten Strychninvergiftung ergab Reizung der Haut eines Hinterfuβes in zwei Fällen homolateral einen Streckeffekt und an dem heterolateralen Hinterfuβ einen Beugeeffekt.
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2.
Die Ansicht Dusser de Barennes, daβ Strychnin ausschlieβlich die Ganglienzellen vergiften solle, wurde nicht bestätigt.
References
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In allen Experimenten war den Strychninlösungen Methylenblau hinzugefügt.
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de Boer, S. Die Wirkung von Strychnin auf das Rückenmark. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 104, 265–271 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01864837
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