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Über den Wirkungsmechanismus des Arsens und verwandter Elemente

IV. Mitteilung: Die Schwefelwasserstoffhämolyse — eine Wirkung entstehenden kolloiden Schwefels

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Im Hinblick auf das Resultat der vorangegangenen Mitteilung, daß Schwefelwasserstoff ebenso wie Arsenwasserstoff nur dann rote Säugetierblutkörperchen hämolysiert, wenn Sauerstoff in genügender Menge zur Verfügung steht, wird die Frage aufgeworfen, welches Oxydationsprodukt denn das eigentliche hämolytische Agens ist. Da die Sauerstoffverbindungen des Schwefels ebensowenig wie die des Arsens hämolysieren, kommt als hämolytisch wirkendes Oxydationsprodukt des Schwefelwasserstoffs nur noch der elementare Schwefel selbst in Frage.

Experimentell wird zunächst gezeigt, daß bei Einleitung von Schwefelwasserstoff in eine mit Natriumsulfit versetzte Blutkörperchenaufschwemmung die Erythrocyten desto schneller hämolysieren, je schneller sich den Versuchsbedingungen entsprechend aus der schwefligen Säure des Natriumsulfites und dem Schwefelwasserstoff kolloider Schwefel bildet.

Auf andere Weise hergestellter Schwefel kann je nach der Darstellungsweise entweder die Blutkörperchen gegen Fäulnishämolyse schützen oder als ein sehr kräftiges Hämolytikum wirken.

Man kann also mit gewisser Wahrscheinlichkeit den Schluß ziehen, daß der Schwefelwasserstoff dadurch hämolysiert, daß er durch einen Oxydationsprozeß zu kolloidem Schwefel umgewandelt wird, der die Blutkörperchenkolloide angreift.

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Literatur

  1. Kolloidchemie. Ein Lehrbuch von R. Zsigmondy, Leipzig 1920.

  2. Das Schwefelsol, das zu den drei Versuchen «Koch» 1 bis 3 verwendet wurde, war vor dem Versuche im siedenden Wasserbad 1 Stunde erhitzt worden. Es war vor dem Erhitzen trübe opaleszierend und wurde beim Erhitzen erst klar opaleszierend, um sich dann erneut zu trüben und teil weise auszuflocken. Nach dem Erkalten wurde die trübe Flüssigkeit mit den Flocken in die Versuchsröhrchen gegeben.

  3. Die Flocken setzen bereits nach 3 Minuten voluminös ab.

  4. Im Gegensatz zum Natriumsulfit ist das Natriumsulfat unwirksam auf Kolloidzustand und hämolytische Wirksamkeit des Schwefelsols.

  5. Diese Lösung zeigt aber nach mehreren Tagen Schwefelwasserstoffgeruch und Bleiazetatschwärzung.

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Labes, R. Über den Wirkungsmechanismus des Arsens und verwandter Elemente. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 129, 176–192 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01864241

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