Zusammenfassung
Die beschriebenen Versuche sprechen mit gewisser Wahrscheinlichkeit für folgende Deutung:
Phosphorwasserstoff hämolysiert nicht, wenn nicht für genügenden Sauerstoffzutritt gesorgt wird.
Dagegen hämolysieren Phosphorwasserstoff bzw. seine niedersten Oxydationsprodukte von mindestens 1/200 Mol Phosphor im Liter, wenn mittels geeigneter Apparatur dafür gesorgt ist, daß der entsprechend hierzu nötige große Sauerstoffverbrauch durch genügend schnelle Nachlieferung aus der Luft gedeckt wird. (Der Luftgehalt einer mit Luft bei Zimmertemperatur geschüttelten Ringerlösung von etwa 1/4000 Mol im Liter genügt zunächst nicht hierzu und muß darum dauernd aus der Luft ergänzt werden.)
Dies Resultat ist qualitativ das gleiche wie beim Arsenwasserstoff, der ebenfalls Sauerstoff zur Hämolyse braucht, dem aber der Sauerstoffgehalt eines luftgeschüttelten Säugetierringers zur Hämolyse über-reichlich genügt. (Letzteres ist ja verständlich, da von Arsenwasserstoff selbst nur 1/50000 Mol im Liter zur Hämolyse nötig ist.)
Literatur
Dybkowsky, Hoppe-Seylers med. chem. Untersuchungen 1866, S. 49.
R. Meissner, Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 1924, Bd. 42, S. 267.
Der Absorptionskoeffizient des nicht selbstentzündlichen Phosphorwasserstoffes beträgt etwas über 100 ccm in 1000 ccm Wasser.
Das benutzte Phosphorcalcium war ein technisches Präparat von Kahlbaum, das als in Frage kommende Verunreinigungen geringe Mengen niederer Oxydationsstufen des Phosphors und Spuren von Arsen enthielt.
Bei der erfolgenden Auflösung des Calciumphosphides bildet sich außer dem Gemisch der verschiedenen Phosphorwasserstoffe Calciumhydroxyd. Um dieses neutralisieren zu können, muß natürlich das Ringer-Phosphatgemisch überschüssige Mengen von primärem Natriumphosphat enthalten.
Da die ursprünglich in dem offenen Ende des Ansatzschlauches vorhandene Luft durch Ringer ersetzt war, konnte mit dem eindringenden Stickstoff keinerlei Luft mehr in die Flasche «Fl−N 2 » hinübergelangen.
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Labes, R. Über den Wirkungsmechanismus des Arsens und verwandter Elemente. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 129, 150–158 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01864239
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