Zusammenfassung
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1.
Die wirksame Substanz aus persischem Haschisch macht am Kaninchen eine als scharfes Kriterium auftretende Anästhesie der Kornea.
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2.
Die dazu nötige Grenzdosis des aus dem pflanzlichen Rohmaterial herausgelösten Rohharzes ist 0,0056 g pro Kilogramm Kaninchen bei intravenöser Injektion einer azetonigen Lösung. (Kornealeinheit.)
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3.
Die aus Kultur stammende deutsche Herba cannabis indicae hat qualitativ die gleiche Wirkung wie die persische Droge und läßt sich ebenfalls an der Kornealwirkung messen.
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4.
Eine Kornealeinheit Herba cannabis indicae ist in 3 g Droge bei innerlicher Verabreichung enthalten.
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5.
Die «Kornealeinheit» aus Herba cannabis indicae ist die untere Grenze der Wirksamkeit am Menschen.
Literatur
Dieses Archiv 1903, Bd. 49.
Auffallenderweise gibt Wiechowski, Dieses Archiv 1927, Bd. 119, S. 49 der Verhandlungen, an, daß diese Droge sich als sehr wenig wirksam erwiesen habe — allerdings bei Ermittlung der tödlichen Grenzdosis an Mäusen bei intraperitonealer Injektion. Dagegen fand Joachimoglu (zitiert bei Sebalitschka, Heil- und Gewürzpflanzen 1925, Bd. 8, S. 73) für dasselbe Material etwa 0,07 g pro Kilogramm Hund als unterste wirksame Dosis.
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Gayer, H. Pharmakologische Wertbestimmung von orientalischem Haschisch und Herba cannabis indicae. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 129, 312–318 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01863673
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01863673