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Untersuchungen über Zungen- und Kieferreflexe

I. Mitteilung: Der Kieferzungenreflex und andere propriozeptive Reflexe der Zunge und der Kiefermuskulatur

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Durch graphische Analyse an der Katze (nach Abtragung des Gehirns bis zum Thalamus oder nach Dezerebrierung) werden bestimmte propriozeptive Reflexe des Kiefers und der Zunge festgestellt und zergliedert.

  1. 1.

    Der Kiefer-Zungenreflex besteht in tonischer Kontraktion der Zunge durch die Anspannung der Kieferschließmuskeln. Durch diesen Reflex wird Retraktion der Zunge bei Öffnung oder Offenhalten des Maules gegen Widerstand sowie bei aktivem Maulschluß bewirkt. Ein Teil des Kiefer-Zungenreflexes ist der Kieferschlußreflex (Masseterenreflex), der einen Eigenreflex der Kieferschließmuskeln bei Belastung darstellt.

  2. 2.

    Der Zungen-Kieferreflex besteht in Nachlassen des Kieferschließtonus (Masseter) bei passivem Vorziehen oder aktivem Vorstrecken der Zunge, wobei gleichzeitig die Kieferöffner sich kontrahieren.

  3. 3.

    Neben Eigenreflexen bestehen durch die myotatische Belastung der Kieferöffner und-schließer gegenseitige Reflexbeziehungen, welche zur Fixation des Kiefers gegen Öffnung und Schließung durch synergistische Kontraktion der Bewegungsantagonisten führen.

Die physiologische Bedeutung dieser propriozeptiven Reflexe liegt darin, daß das Zusammenspiel von Kiefer- und Zungenbewegungen geregelt abläuft. Die Reflexe sind neben ihrer selbständigen Bedeutung wichtige Glieder im Ablauf komplizierter Reflexbewegungen.

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Schoen, R. Untersuchungen über Zungen- und Kieferreflexe. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 160, 29–48 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01863570

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