Zusammenfassung
Die Narkotika Bromoform, Bromäthyl, Brompropyl und Dibromäthylen verteilen sich bei der Inhalationsnarkose auf Blut, Gehirn und Leber so, daß das Gehirn den größten, daß Blut einen mittleren, die Leber den kleinsten prozentualen Gehalt aufweist.
Das Verhältnis dieser prozentualen Gehalte in Gehirn, Blut und Leber zu einander ist ein für jedes Narkotikum charakteristisches, von der Konzentration unabhängiges, konstantes.
Im Blute vollzieht sich die Verteilung des Narkotikums auf Körperchen und Plasma chenfalls nach einem konstanten, von der Konzentration unabhängigen Verhältnis.
Die Konstanz der Verteilung zwischen Gehirn und Blut, Blut und Leber, Blutkörperchen und Blutplasma, unabhängig von der Konzentration, lassen auf die Gültigkeit des Henryschen Verteilungssatzes für die quantitative Seite der Theorie der Narkose in bezug auf die oben genannten vier Substanzen schließen.
Die Verteilung eines Narkotikum zwischen Blutkörperchen und Plasma in vivo oder in vitro gestattet keinerlei Voraussage für das mehr oder weniger leichte Eindringen der betreffenden Substanz in die Gewebszellen.
Literatur
H. Winterstein, Die Narkose. Berlin 1919.
Dieses Archiv Bd. 84, S. 42.
Ebenda Dieses Archiv Bd. 84, S. 339.
Ebenda Dieses Archiv Bd. 84, S. 328.
Ebenda Dieses Archiv 1921, Bd. 89, S. 17.
Münch. med. Wochenschr. 1921, S. 8.
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Leuze, E. Zur Theorie der Narkose: Die Verteilung der Inhalationsnarkotika im Tierkörper. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 95, 145–165 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01863170
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