Zusammenfassung
Überblicken wir die aus dem Verlaufe der 8 eingehend geschilderten Diabetesfälle und die aus den 17 in der Tabelle 1 angeführten Zuckerkranken ersichtlichen Befunde, so läßt sich zusammenfassend sagen: Durch eine über mehrere Wochen oder einige Monate sich erstreckende Kupferbehandlung (Cupr. sulf.) in Mengen von 10–20 mg pro die kann eine Besserung der diabetischen Stoffwechsellage erreicht werden, die sich äußert:
-
1.
in einer Erniedrigung der diabetischen Hyperglykämie und Glykosurie,
-
2.
in einer sichtbaren Hebung und Kräftigung des Allgerneinbefindens und
-
3.
vor allem in einer ganz wesentlichen Insulinersparnis, mitunter sogar bei Erhöhung der Kohlehydratzufuhr.
Fassen wir neben diesen eindeutigen objektiven Versuchsergebnissen auch noch die übereinstimmenden subjektiven Aussagen der Kranken, wie dieangenehme orale Einnahmean Stelle der mehrmaligen täglichen Insulininjektionen, die gute Bekömmlichkeit und denniederen Kostenpunkt der Kupferbehandlung ins Auge, so erscheint es naheliegend und verständlich, im Verein mit der von alters her bekanntenanti-infektiösen undantianämischen Kupferwirkung auch denneuen Zweig, die „insulinsparende/ld Wirkung desKupfers weiter ausbauend zu verfolgen und zu würdigen.
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Nach einem im Verein der Ärzte Steiermarks am 4. Dezember 1936 gehaltenen Vortrag.
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Schnetz, H. Über Eine Insulinsparende Wirkung des Kupfers. Klin Wochenschr 16, 664–671 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01863142
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01863142