Über die Wirkung des N. depressor mit besonderer Berücksichtigung der Beteiligung des Herzens

Zusammenfassung

• 1. Es wurden plethysmographische Versuche an Herz, Darm und Bein angestellt.

• 2. An vagotomierten Kaninchen kommt es während der Depressorreizung, trotzdem der Blutdruck fällt, in der Regel zu einer Erweiterung des Herzens. Sie bleibt nach Zerstörung des Ganglien stellatum aus und ist als Folge einer Hemmung der Akzeleranzentren zu betrachten. Was im Mechanismus der Depressorwirkung an den peripheren Gefäßen das Nachlassen des Tonus ist, das ist am Herzen das Nachlassen der Muskelkraft.

• 3. Das Schlagvolumen und damit die Umlaufzeit des Blutes ist bei der Depressorreizung in der Regel erhöht; der venöse Zufluß zum Herzen ist vermehrt und dies ist mit ein Grund dafür, daß sich das Herz trotz stärkster Drucksenkung nicht verkleinert.

• 4. Die Erweiterung der peripheren Gefäße ist nicht so hochgradig, daß hierdurch dem Kreislaufe nenneswerte Blutmengen entzogen würden: diesbezüglich unterscheidet sich die Depressorwirkung von der Wirkung der gefäßerweiternden Gifte.

• 5. Die Carotsireflexe verhalten sich in ihrer Wirkung auf das Herz wie Depressorreizung.