Zusammenfassung
Bei intravenösen Infusionen von 30–60 g Traubenzucker in 15–20% iger Lösung, die wir nach Büdingen im Sinne einer Ernährungsbehandlung des Herzens machten, prüften wir, wie rasch nach der Injektion der überschüssige Zucker aus dem Blut verschwindet und welche Veränderungen die Zahl der roten Blutkörperchen, sowie Serumeiweiß und Serum-NaCl nach den Injektionen durchmachen und welche Zuckermengen im Harn auftreten. Die wesentlichen Resultate dieser intravenösen Traubenzuckerinfusionen waren folgende.
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1.
Es traten erhebliche Schwankungen in den einzelnen Blutwerten nach der Zuckerinfusion auf. Diese waren am ausgesprochensten bei den roten Blutkörperchen und dem Serum-NaCl, weniger beim Serumeiweiß. Die Schwankungen der einzelnen Werte erfolgten unabhängig voneinander und konnten bald in der Richtung einer Konzentration, bald in der einer Verdünnung verlaufen. Daraus wurde auf einen ganz erheblichen Austausch von Wasser, Kolloiden und Salzen zwischen Geweben und Blut geschlossen, bei dem für die einzelnen Bestandteile bald eine Strömungsrichtung aus den Geweben ins Blut, bald umgekehrt überwog.
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2.
Der Blutzucker stieg nur wenig an — maximal 0,370 in einem Fall von Leberkarzinom — im Vergleich zu der injizierten Zuckermenge und war nach 30–60 Minuten in der Regel wieder abgesunken, wobei häufig hypoglykämische Werte erreicht wurden.
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3.
Der Zuckerverlust durch den Harn betrug nur etwa 1–2% und war etwas höher bei reichlicher Diurese.
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4.
Die Glykosurie bestand häufig noch, wenn der Blutzucker bereits unter den Ausgangswert gesunken war. Diese postglykämische Glykosurie wurde deutlicher bei Euphyllindiurese, aber nicht bei gewöhnlicher Wasserdiurese.
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5.
Ein Zusammenhang zwischen Blutverdünnung und Diurese bestand nicht.
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Nonnenbruch, W., Szyszka, W. Über die Veränderungen im Blut und Harn nach intravenösen Zuckerinfusionen beim Menschen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 86, 281–306 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01862869
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01862869