Zusammenfassung
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1.
Im Versuch am isolierten überlebenden Froschgastroknemius wird gezeigt, daß die Intensität der Narkosewirkung, ausgedrückt durch die Zeit bis zum Eintritt der Unerregbarkeit für maximalen Reiz, sich sehr gut vergleichend für verschiedene Phenole und ihre Derivate messen läßt.
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2.
Auf diese Weise wird gefunden, daß die rein narkotische Wirkung des Phenols und der drei Isomeren des Kresols sich in der Reihenfolge ordnet: Phenol=1, p- und o-Kresol=etwa 2,5, m-Kresol=1,75.
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3.
Im Gegensatz zu den Monophenolen sind die Diphenole reine Erreger des Muskels und die Triphenole nur schwach wirksam.
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4.
Dagegen sind die Äther der Polyphenole wieder reine Narkotika.
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5.
Die Monophenole Thymol und β-Naphthol sowie die Mono- und Polynitrophenole sind sehr intensiv wirksame Kontraktursubstanzen. Die narkotische Wirkung fehlt hier ganz, und die Kontraktur geht mehr oder weniger schnell in irreversible Absterbestarre über. Es wird angenommen, daß Eiweißkoagulation die gemeinsame Ursache dieser Kontrakturen ist.
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5.
Amino- und Sulfophenol erweisen sich als unwirksam, während Benzol selbst narkotisch und kontrakturerregend, aber in reversibler Weise, wirkt.
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Hasegawa, T. Vergleichende Untersuchungen über die Muskelwirkung der Phenole und einiger Phenolderivate. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 154, 103–114 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01862705
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01862705