Zur Frage der nervösen Regulation des Flimmerepithels bei Wirbeltieren

Zusammenfassung

Die Wirkung verschiedener autonomer Nervengifte auf die Flimmertätigkeit des Frosches wird untersucht an Hand einer Methode, die es gestattet, am Gesamttier zu arbeiten. Die wesentlichsten Ergebnisse sind folgende:

• 1. Die sympathischen Erregungsmittel Suprarenin und Ephedrin und das parasympathisch lähmende Atropin hemmen die Flimmertätigkeit.

• 2. Die parasympathischen Erregungsmittel Pilokarpin und Cholin beschleunigen die Flimmertätigkeit.

• 3. Cholin, in Kombination mit unterschwelligen Dosen von Atropin gegeben, läßt die Flimmertätigkeit unbeeinflußt.

• 4. Eine völlige Umkehr der Wirkung läßt sich erzielen, wenn man bei höheren Temperaturen untersucht. Von 24^o ab kann man durch Pilokarpin die Flimmertätigkeit hemmen, mit Suprarenin sie fördern.

• 5. Die abweichenden, von McDonald, Leisure und Lenneman mitgeteilten Beobachtungen werden mit dieser Umkehr in Zusammenhang gebracht, sie wird nach Gray im Sinne einer gegensätzlichen Beeinflussung von Frequenz und Amplitude des Cilienschlages bei höheren Temperaturen erklärt.

• 6. Die Frage der Nervenversorgung des Flimmerepithels wird erörtert, eine Innervation wird als wahrscheinlich angenommen.