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Untersuchungen über die Gehirndurchblutung

I. Mitteilung: Gibt es eine Autonomie der Gehirngefäße

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Zusammenfassend läßt sich auf Grund der bisherigen Versuchsergebnisse sagen, daß die Durchströmung der Carotis interna beim Hunde im allgemeinen druckpassiv erfolgt. Bei Eingriffen in die normalen Kreislaufverhältnisse, vor allem durch Pharmaka, die auf die Gefäße selbst einwirken, lassen sich Beweise dafür erbringen, daß die Hirndurchblutung trotzdem autonom, d. h. unabhängig vom mittleren Blutdruck in den großen Arterien geregelt werden kann. Das Aufspaltungsgebiet der Carotis interna muß demnach eine eigene Regulationsmöglichkeit besitzen. Einzelheiten hierüber sind uns noch nicht bekannt, insbesondere nicht, welche Rolle nervöse, chemische oder mechanische Faktoren dabei spielen. Unter Adrenalin und adrenalinartig wirkenden Substanzen verengern sich die Hirngefäße, obwohl es bei uneröffnetem Kreislauf meist zu einer Mehrdurchströmung kommt. Histamin und histaminartig wirkende Substanzen bewirken eine starke Vasodilatation. Aus dem typischen Verlauf der Durchströmungskurve läßt sich schließen, daß an dieser Reaktion mehrere Teilgebiete der Gefäße in verschiedener Weise beteiligt sind. Auf die Ähnlichkeit des Reaktionsablaufes mit dem an den Muskelgefäßen wird besonders hingewiesen. Auch unter physiologischen Bedingungen scheint der Regulationsmechanismus der Hirngefäße an der Gestaltung des Gesamtkreislaufes teilzunehmen. Durch diese Untersuchung gewinnt die alte klinische Lehre von der Autonomie der Gehirngefäße und ihren pathologischen Veränderungen wieder an Bedeutung.

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Keller, C.J. Untersuchungen über die Gehirndurchblutung. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 154, 357–380 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01862482

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