Über Herzinsuffizienz durch Histamin

Zusammenfassung

• 1. Bei Versuchen über den Histaminshock am ganzen Tier (Katze) hat sich ergeben, daß Histamindosen von etwa 1 mg/kg vor dem eigentlichen peripheren Kollaps eine ausgesprochene Herzschädigung hervorrufen. Sie äußert sich in Dilatation des Herzens und Ansteigen der Vorhofdrucke bei sinkendem peripherem und steigendem Pulmonaliswiderstand.

• 2. In Versuchen am Starlingschen Herz-Lungenpräparat (Hund) führt das Histamin in Mengen von 0,5–2 mg zu einer schweren dauernden Herzschädigung. Diese findet in einer Dilatation des Herzens mit Herabsetzung des Gesamtminutenvolumens und Steigerung der Drucke in beiden Vorhöfen ihren wesentlichen Ausdruck.

Besonders geschädigt wird der linke Ventrikel. Auch am Herz-Lungenpräparat kommt es zu einem Anstieg des Pulmonalisdruckes, der jedoch keine besondere, Bedeutung für das Gesamtgeschehen hat.

Die Herabsetzung des System-Minuten-Volumens ist zu einem kleinen Teil begründet in einer Erweiterung der Koronararterien durch Histamin mit einer Verschiebung des Blutes aus dem peripheren in den Koronarkreislauf als Folge.

Das Gesamtbild der Wirkung großer Histamindosen auf das Herz ist das einer muskulären Insuffizienz.

Diese Histaminherzinsuffizienz erscheint zur Auswertung der Wirkung von Herzmitteln geeignet.