Wirkungen des Lupinins und des Sparteins auf die Kreislauforgane

Zusammenfassung

Am isolierten Froschherzen wirkt Spartein erschlaffend bis zum diastolischen Stillstand, Lupinin dagegen tonisierend.

Am Froschgefäßpräparat wirken beide Präparate reversibel konstriktorisch, Lupinin aber stärker als Spartein.

Auf den Blutdruck des narkotisierten Tieres wirken beide Präparate rein oder überwiegend senkend. Am dekapitierten Tier steigern beide Präparate den Blutdruck, Spartein aber wesentlich stärker und anhaltender als Lupinin.

Lupinin hebt wie Spartein die Vaguserregbarkeit auf.

Lupinin verkürzt die Überleitungszeit am Froschherzen, während Spartein sie verlängert.

Dementsprechend beeinflußt Lupinin im Gegensatz zu Spartein auch experimentelles Vorhofflimmern nicht.

Die beiden chemisch sehr wahrscheinlich nahe verwandten Alkaloide weisen also eine Reihe grundsätzlicher Unterschiede in ihren Wirkungen auf. Aber sie zeigen auch wieder an anderen Stellen eine auffallende Übereinstimmung in ihrem physiologischen Verhalten, wie sie ihre nahe chemische Verwandtschaft erwarten läßt. Diese Verwandtschaft kommt noch deutlicher zur Geltung, wenn man berücksichtigt, daß das Spartein unter gewissen Bedingungen dem Lupinin ähnliche Wirkungen haben kann, auch an Stellen, wo es im allgemeinen dem Lupinin entgegengesetzt wirkt.