Zusammenfassung
Bei dieser Untersuchung gingen wir von der bekannten Annahme aus, daß Kalksalze die Permeabilität der Gewebe ändern. Es sollte zunächst geprüft werden, ob die Erhöhung des Ca-Spiegels im Blute nach Injektion von Nebenschilddrüsenhormon die gleiche Schutzwirkung gegen Curarin zur Folge hat, wie die Vorbehandlung mit Ca-Salzen. Dies hat sich bestätigt: sowohl die Vorbehandlung mit Ca-Salzen als auch die mit Nebenschilddrüsenhormon gibt einen weitgehenden Schutz gegen die Vergiftung mit Curarin. Unsere Versuche zeigen aber weiterhin, daß es sich hier um eine sekundäre Wirkung der Ca-Salze handelt. Durch diese werden Veränderungen im Gewebe hervorgerufen, die die Erhöhung des Ca-Spiegels im Blute überdauern. Über die Natur dieser Veränderungen läßt sich zunächst nicht viel sagen. Der Versuch, bei welchem durch die der Calciumdarreichung folgende Nebenschilddrüsenhormon-Injektion die Schutzwirkung stark vermindert wurde, gleichzeitig mit der Senkung des Ca-Spiegels, läßt vielleicht schließen, daß die Bildung dieses sekundären Produktes eine gewisse Zeit und einen gewissen Überschuß von Ca gegen die Norm erfordert. Die Beobachtung, daß die Schutzwirkung den Anstieg des Ca-Spiegels im Blute lange Zeit überdauert, gestattet andererseits den Schluß, daß das sekundäre Produkt relativ beständig ist und erst langsam wieder verschwindet.
Literatur
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Kelbling, W. Schutzwirkung des Nebenschilddrüsenhormons gegen Vergiftung mit Curarin. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 195, 567–572 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01862143
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