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Eine neue Methode zur Messung analgetischer Wirkungen im Tierversuch

Versuche mit Morphin und einigen Morphinderivaten am Hund

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wird eine neue Methode zur qualitativen und quantitativen Erfassung analgetischer Wirkungen am Hund beschrieben. Sie beruht auf der Messung der durch Analgetica hervorgerufenen Reizschwellenerhöhung für eine charakteristische Schmerzreaktion, die durch rhythmische elektrische Reizung der Pulpa eines Zahnes ausgelöst wird. Durch Einzementieren der Reizelektroden in den Zahn gelingt es, sehr konstante physikalische Reizbedingungen zu schaffen und Über längere Zeiträume außerordentlich konstante “normale” Reizschwellen zu erhalten.

Die Meßversuche erstrecken sich auf Morphin und die ihm nahe verwandten Stoffe Dilaudid, Eucodal, Acedicon und Dicodid, die sämtlich als Hydrochloride subcutan verabfolgt werden. Die Größe der Reizschwellenerhöhung auf eine konstante Morphindosis an verschiedenen Tieren streut zu stark, als daß sie als unmittelbare Grundlage für die Definition der Wirkungsstärke in Betracht käme.

Die durch wiederholte Versuche mit einer konstanten Analgeticumdosis am einzelnen Tier erhaltenen Reizschwellenmaxima weisen dagegen eine so mäßige Streuung auf, daß es mit einer kleinen Zahl von Versuchen möglich ist, die einer Morphin-Standarddosis wirkungsgleiche Menge eines anderen Analgeticums hinreichend genau zu bestimmen. Die Wirkungsstärke läßt sich dann durch das Zahlenverhältnis der reziproken Werte gleichwirksamer Dosen ausdrücken, wobei die Wirksamkeit des Morphins zweckmäßig den Wert 1 erhält. Der Wirkungsvergleich von Dilaudid, Eucodal, Acedicon, Dicodid mit Bezug auf zwei verschieden große Morphin-Standarddosen führt zu denselben Ergebnissen.

Die Relation der Wirkungsstärken zeigt nach den Ergebnissen an 4 Hunden eine nur mäßige individuelle Streuung.

Der Vergleich der Versuchsergebnisse mit den klinischen Angaben über die untersuchten Pharmaca ergibt, daß die Ordnung der Mittel nach ihrer auf das Morphin bezogenen Wirkungsstärke für den Menschen und den Hund die gleiche Reihenfolge aufweist und daß sogar die Zahlenwerte für diese relativen Wirkungsstärken in der Größenordnung übereinstimmen.

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Koll, W., Reffert, H. Eine neue Methode zur Messung analgetischer Wirkungen im Tierversuch. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 190, 687–711 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01862050

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