Zusammenfassung
Es wird das Verhalten von Gluconsäure beschrieben, die nach intravenöser Injektion von n/4 oder konzentrierteren Lösungen die Wasserstoffionenkonzentration des Blutes und des Harnes von Kaninchen erhöht, die aber paradoxerweise in starker Verdünnung injiziert (n/16) das entgegengesetzte Verhalten zeigt, also die Wasserstoffionenkonzentration im Blut und Harn erniedrigt.
Ein ähnliches paradoxes Verhalten zeigt das Natriumsalz der Gluconsäure bei einer noch stärkeren Verdünnung (n/64), das Blut und Harn alkalisiert.
Das Paradoxon: konzentrierte Lösungen (große Mengen) säuernd; starke Verdünnungen (kleine Mengen) alkalisierend, wird durch einen fermentativen Abbau der Gluconsäure zu Ameisensäure zu erklären versucht. Bei Anwendung konzentrierterer Lösungen steigt die Wasserstoffionenkonzentration im Organismus an und inaktiviert offenbar das Ferment, welches bei Anwendung starker Verdünnungen nicht geschädigt wird und so bei einer optimalen Reaktion den Gluconsäureabbau zu Ameisensäure durchführen kann.
Literatur
Hermann, Siegwart, Richard Neiger, u. Margot Zentner: Naunyn-Schmiedebergs Arch. I. Mitteilung,188, 526 (1938); II. Mitteilung,188, 533 (1938); III. Mitteilung,189, 539 (1938); Hermann, Siegwart u. Margot Zentner: Ebenda IV. Mitteilung190, 309 (1938).
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Hermann, S., Hermann, M., Taussig, H. et al. Säurewirkungen und Säureschicksal im Organismus. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 190, 681–686 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01862049
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