Zusammenfassung
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1.
Froschherzversuche nach Straub.
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2.
Das Rhamnetin hat eine dem Quercetin ähnliche günstige Wirkung auf das ermüdete, sowie durch Narkoticis oder Milchsäure vergiftetes Froschherz.
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3.
Das Hesperetin schädigt, obwohl es in Wasser fast unlöslich ist, in charakteristischer Weise die Herzarbeit und ist für die schnelle Kompensierung der Milchsäurewirkung nicht geeignet.
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4.
Das abweichende pharmakologische Verhalten dürfte seine Erklärung darin finden, daß im Phenolkern des Hesperetins in 4′-Stellung sich ein Oxymethylradikal befindet, während im Phenolkern der Quercetin- und Rhamnetinmoleküle kein Oxymethylradikal vorhanden ist, so an dieser Stelle zwei freie OH-Radikale für die Zwecke der biologischen Oxydationen zur Verfügung stehen.
NB. Unsere oben besprochenen Beobachtungen lassen sich sehr schön in Übereinstimmung bringen mit den neuesten Feststellungen, welche Szent-Györgyi und Mitarbeiter (Ilona Banga, Koloman Laky, Bruno Straub und B. Gerendás) bezüglich des Mechanismus der Autoxydationen gemacht haben und über welche sie in der Sitzung vom 27. Mai 1938 der Ungarischen Physiologischen Gesellschaft berichtet haben.
Literatur
Jeney, A. v., u. A. Czimmer: Naunyn-Schmiedebergs Arch.183, 571 (1936).
Jeney, A. v., J. Méhes, A. G. Czimmer u. L. Sokoray.Ebenda187, 553 (1937).
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Bruckner, V., u. A. Szent-Györgyi: Nature138, 1057 (1936).
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v. Jeney, A., Czimmer, A.G. Über die Wirkung von Rhamnetin und Hesperetin auf das Froschherz. Zusammenhang zwischen der Struktur und dem Wirkungsmechanismus der Flavon- und der Flavanonsubstanzen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 190, 648–651 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01862044
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