Zusammenfassung
Die Frage der Tyramineinwirkung auf den Kreislauf bei intravenöser Dauerinfusion wird im Tierversuch an Hunden experimentell untersucht. Bei großen Tyramindosen (0,4 mg pro Kilogramm und Minute) setzt ein mächtiger Blutdruckanstieg ein, der aber nicht lange anhält. Trotz fortdauernder Infusion beginnt der Blutdruck allmählich abzusinken; 3/4 Stunden nach Infusionsbeginn ist er weit unter den Ausgangswert abgesunken.
Mit kleineren Dosen (0,002 mg pro Kilogramm und Minute) gelingt es, zwar weniger stark ausgeprägte, aber dafür lang anhaltende Blutdrucksteigerungen hervorzurufen (bis zum Tode des Versuchstieres nach 2 1/2 Stunden). Bei Unterbrechung der Dauerinfusion sinkt der Blutdruck wieder ab, bei erneuter Infusion steigt er prompt wieder an.
Die Feststellung von Heinsen und Wolf über die entscheidende Rolle des Tyramins beim Zustandekommen des blassen Hochdrucks erhält eine weitere Stütze.
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Wolf, H.J., Ludolph, K. Zur Frage der blutdrucksteigernden Wirkung des Tyramins. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 186, 89–95 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01861779
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