Zusammenfassung
Nach Halsmarkdurchschneidung am Kaninchen tritt auf Bakterieneiweißinjektion (Pyrifer) die charakteristische Leukozytose mit Neutrophilie und Linksverschiebung nicht mehr ein.
Die nach Injektion von Pyrifer, Atropin und Calcium alsbald einsetzenden, vorübergehenden charakteristischen Schwankungen der Leukozytenformel bleiben in veränderter Weise auch nach Halsmarkdurchschneidung noch bestehen.
Diese Schwankungen zeigen eine Gleichgewichtsstörung in einem vegetativen System auf einen dynamischen Reiz an, im Gegensatz zu den Blutbildveränderungen bei Infektionskrankheiten oder Reizkörpertherapie, die mit den zentral gesteuerten Abwehrvorgängen parallel gehen.
Eine Beurteilung von Tonus und Reizbarkeit in dem durch die Operation von zentralen Regulatoren abgetrennten vegetativen System hat sich nicht ermöglichen lassen.
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Roesler, G. Pharmakologische Untersuchungen am weißen Blutbild. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 174, 45–50 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01861682
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