Über die Wirksamkeit der Cholinesterase im intakten Herzmuskel des Warmblüters und ihre Beeinflußbarkeit durch verschiedene Pharmaka, besonders die Narkotica

Zusammenfassung

Am nach Langendorff isolierten Kaninchenherzen, das im geschlossenen System mit Ringer-Lockelösung durchströmt wurde, konnte die Wirksamkeit und Beeinflußbarkeit der Esterase im intakten Herzmuskelgewebe geprüft werden.

Es wurde festgestellt, daß eine Verschiebung von Esterase aus dem Gewebe in die Durchströmungsflüssigkeit nicht stattfindet.

Die Geschwindigkeit der A. Ch.-Spaltung ist abhängig vom Coronarminutenvolumen und von der Temperatur.

Der zeitliche Verlauf der Fermentreaktion hat exponentiellen Charakter.

Durch geringe Konzentrationen der spezifisch wirkenden Stoffe Prostigmin und Physostigmin wird die Esterase völlig gehemmt. Das Prostigmin ist dabei etwa zehnfach stärker wirksam als das Physostigmin.

Durch verschiedene Narkotica: Veronal-Na, Evipan-Na, Chloralhydrat, Urethan, durch Äthyl- und Isoamylalkohol sowie durch Harnstoff wird die Esterase ebenfalls gehemmt. Die Hemmung ist selbst in hohen Konzentrationen nicht vollständig. In den narkotischen Konzentrationen ist die Hemmung verhältnismäßig schwach.

Tetanustoxin wirkt schon in außerordentlich kleinen Konzentrationen hemmend auf die Gewebsesterase des isolierten Kaninchenherzens. In einer Verdünnung von 1∶1 Million bis 1∶300 000 ist die Hemmung vollständig.