Zusammenfassung
Histamin verursacht beim Menschen, bei Dosen von 1–1,5 mg, eine regelmäßige Verminderung der arteriellen Sauerstoffsättigung (Kroetz, Rühl).
Histamin verursacht beim Menschen in obiger Dosierung eine regelmäßige Verminderung des arteriellen Sauerstoffdruckes, die einerseits durch die Sättigungsabnahme, andererseits durch die häufige Linksverschiebung der Sauerstoffbindungskurve des arteriellen Blutes bedingt wird.
Die Histaminanoxämie hat klinisch ihre Parallelen in den Anoxämien des Shocks und des Fiebers (Kroetz).
Die Histaminanoxämie ist sicher nicht durch Störungen der Belüftung des alveolaren Raumes zu erklären, sondern sie geht auf Störungen der pulmonalen Durchblutung und der pulmonalen Gasdurchlässigkeit zurück, wobei die Bedeutung beider Faktoren noch nicht schärfer gegeneinander abzugrenzen ist. Die Histaminanoxämie gehört mindestens teilweise in das Gebiet der Pneumonose (Brauer, Kroetz).
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Tang, C. Einfluß des Histamins auf die arterielle Sauerstoffbindungskurve und auf den arteriellen Sauerstoffdruck. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 168, 274–286 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01861294
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